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Oro y plata

Noch so eine schöne Milonga Candombe, wie sie mir so gut gefallen. Das Stück wartet schon so lange auf meiner Wunschliste und hat auch schon mal einen zaghaften Anlauf erlebt. Jetzt ist es an der Zeit, sich das Ding richtig vorzuknöpfen.

Ursprünglich stammt es aus 1943 von Charlo (Komponist und Interpret) mit einem berührenden Text von Homero Manzi. Es geht um einen Schwarzen, der sich seinen Kummer von der Seele trommelt. Seine Liebe hat ihn verlassen für einen Geldsack. Gold und Silber (Oro Y Plata) waren der Grund für ihren Verrat.

Eine schöne Version kommt von La Chicana. Sie ist wild in der Stimme und in der Musik, da klingt nicht nur Trauer mit sondern auch Schmerz und Wut, da tut es gut, was raus zu lassen.

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Viel Zeit zum Üben

Viele Musiker haben jetzt eine verordnete Auftritts-Pause. Alle anstehenden Auftritte sind abgesagt. Wann wieder Veranstaltungen stattfinden werden, wagt momentan keiner zu sagen. Unausgesprochen glaubt jeder, dass es bei den wenigen jetzt verkündeten Wochen nicht bleiben wird. Danach wird sich manches verändert haben, sicher wird man aufmarksamer sein und manches neu wahrnehmen.


Für mich soll es eine Gelegenheit sein, einge Stücke ins Repertoire aufzunehmen.

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Gestrandet auf der Insel

Was der Atlantik so alles an den Strand spült! Am Ende kommt alles zurück.
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Para Esta Noche in neuer Besetzung

In unserem Tango-Quartett spielt Udo Blien die Geige. Das gibt vielen Stücken eine neue Farbe. Am 27. März haben wir im Café International unseren ersten Auftritt in der neuen Besetzung. Wir freuen uns schon.

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Aufbruch bei Radio Canta Con Noi

Was sehen wir hier? Zwei ältere Herren auf dem Jakobsweg oder auf musikalischen Abwegen?
Dieses Foto steht für neue Wege und einen Aufbruch bei Radio Canta Con Noi.

Neben unseren bekannten Auftrittsorten in Landshut, Freising, Vilsbiburg, Essenbach und Taufkirchen kommen dieses Jahr eine ganze Reihe neuer Locations dazu. Wir werden im Frühling nach Dingolfing und im Herbst nach Nandlstadt kommen. Auch in Landshut gibt es neue Gelegenheiten im Cafe International und bei Via Del Gusto im Alten Schlachthof.

Auch musikalisch gibt es Neuerungen. Schon am Freitag in Essenbach kommt erstmals ein Programm mit viel Italo-Pop auf die Bühne, in dem Eros Ramazotti und Umberto Tozzi vertreten sind, und viele andere Hits „aus unseren wilden Tagen“, alles in bester Mitsing-Qualität. Im Cafe International gibt es dann „Aufgesammelte Lieder“ mit Fundstücken auf unserem musikalischen Weg.
Zudem gibt es auch in der Besetzung eine Neuigkeit mit Veronika Kegelmaier am Bass.

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ARTvent in der Galerie Q

Kurz vor Weihnachten winkt noch ein schöner Abend in der Galerie Q.

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Einladung mit Vorbehalt

Vor kurzem durfte ich bei einem Geburtstagsfest musizieren. Weil viele Gäste eingeladen waren, fand das in einer kleinen Sporthalle statt. Für mich war sogar eine kleine Bühne aufgebaut. Mit einem Mix aus Hintergrundmusik, gefühlvollen und schwungvollen Stücken habe ich hoffentlich einen Beitrag zur Stimmung geleistet.

Für die Kinder gab es nahe der Bühne einen ausgiebigen Akrobatik-Workshop, der am Ende in eine Aufführung mündete.
Einige der Kinder zeigten sich auch von der Musik begeistert. Da wurde gelobt und getanzt und meine Visitenkarten wurden sogar als Souvenir mitgenommen. Einem Mädchen, das ich jetzt mal als Fan einstufe, hätte ich angeboten, auf ihrer Hochzeit zu spielen, wenn es so weit ist. Die Antwort war erschreckend ehrlich und nüchtern:
„Ja, wenn du dann noch lebst.“

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Cover-Versionen aus der X-Factory

Seit einer Weile bin ich auf der Suche nach Stücken, mit denen wir unser Italienisch-Programm in Richtung Italo-Pop erweitern können. Einiges läßt sich ganz gut auf unsere Möglichkeiten und Stil-Vorstellungen übertragen. Bei anderen Stücken ist der Abstand so groß, dass man nicht so leicht einen Weg erkennen kann. Manches ist mit Elektronik richtig zugekleistert.

Eine gute Möglichkeit, ein Stück aus einem andern Blickwinkel zu betrachten sind Cover-Versionen. Oft kann man da wesentliche Elemente besser erkennen. Teils sind sie auch musikalisch richtig gut gemacht.

Hier zwei Beispiele, die leicht als Ergebnis eines Casting-Wettbewerbs zu erkennen sind. Da steckt viel professionelle Arbeit dahinter.

Es gibt aber auch Beispiele, die nicht so perfekt gemacht sind und doch einen neuen Blick eröffnen.

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Matinee mit 100 Canciones in der Portucalis Weinbar

Wie schon im letzten Jahr werde ich wieder kurz vor Weihnachten einen Nachmittag lang in der Portucalis Weinbar spielen.

Foto: Helmut Leipold

Bei Wein oder Café und Pastel de Nata kann man meinen Latin-Songs, Balladen und sanften Gitarrenklängen lauschen. Passend dazu bietet Portucalis eine kleine Überraschung.

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Gassen-Adventskalender in der Landshuter Herrengasse

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Im Advent locken die Gassen der Altstadt mit kleinen Attraktionen.

Am 3. Dezember gibt es ein Blues-Türchen mit den 3 Herrn von “ Bottle Inn“.

Am 12. Dezember öffnet dann das we lite Lichtstudio in der Herrengasse sein Kalender-Türchen. Ab 16:00 gibt es sanfte Gitarrenmusik mit 100 canciones. Spenden gehen an das Kinder- und Jugendhospiz in Landshut.

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Bühne am Schardthof ausverkauft

Schön war’s wieder im Schardthof in Essenbach. Wirklich beeindruckt hat uns der Einsatz des Publikums bei „Tornerò“ als Kanon. Da kommen wir gerne wieder.

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Flaches Land an der Donau

Schon vor einer Weile habe ich mir vorgenommen, die Donau mit dem Einrad abzuradeln. Mittlerweile sind zwischen Weltenburg und Passau nur noch wenige Etappen offen. Eine der letzten war jetzt zwischen Osterhofen und Vilshofen. Tatsächlich ging es in die Gegenrichtung, weil ich einen Rat befolgt habe, nicht gegen den kräftigen Ostwind zu fahren. Sonne von vorn und Wind von hinten ist eine gute Kombination. Die Etappe habe ich in angenehmer Erinnerung. In weiten Teilen ist der Weg gut ausgebaut und führt durch ansprechende Aulandschaft.

Hier an der Donau habe ich auch schon anderes erlebt. Unschön war auf der Etappe davor ein Sandweg hinter dem Damm. Der Damm versperrt die Aussicht auf Fluss und Au. Alles was man sieht ist die typische Agrarwüste in dieser Gegend. Im Frühling taut der Frost im Damm und das Tauwasser weicht den Weg hinter dem Damm auf. Das macht keinen Spaß.

Diesmal war der Weg wirklich Gut und die Aussicht unverbaut. Spannend waren die Abschnitte abseits der offiziellen Route nahe am Ufer. So auch ein Bereich, der bezeichnender Weise „Winzer Lettn“ heißt. Das übersetzt man am Besten mit Schlamm oder Matsche. Da hätte ich nicht unbedingt hinfahren müssen. Aber die Aussicht war schön.

Kleiner Schwenk auf die Vogelperspektive:
Bei Vilshofen ist das Donautal relativ eng. Flussaufwärts weitet es sich aus zu einer Ebene, die sich Südlich der Donau bis hinauf nach Straubing ausdehnt. Eine weite Fläche bestes Ackerland. Dafür ist der Ausdruck „am flachen Land“ mehr als passend. Mittendrin so „aufregende“ Orte wie Osterhofen oder Plattling. In dieser Gegend fand ich diesen Wegweiser bezeichnend.

Ruckasing und Polkasing. Was will uns das sagen? „Hier steppt der Bär. Hier singt man beide Arten von Musik.“ Diesem Klischee konnte ich einfach nicht widerstehen.

Dabei ist diese Gegend eine uralte Kulturlandschaft. Immer wieder kamen Menschen mit ihren kulturellen Errungenschaften auf ihrem Weg entlang der Donau hier vorbei und ließen sich nieder. Das mag vielleicht mit der Harmlosigkeit dieser Landschaft zusammenhängen, sicher aber mit ihrem fruchtbaren Boden. Eine Vielzahl von Funden belegt diesen Ausbreitungsweg.

Ob man auch behaupten kann, dass sich die griechische Küche so verbreitet? Das würde jedenfalls zu meinen persönlichen Beobachtungen passen. Auf mehreren Etappen habe ich nur eine griechische Taverne als Einkehr gefunden, so auch dieses Mal. Dort war das ganze Dorf versammelt.

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Mach es wie die Sonnenuhr

Meine Arbeitsmoral als Blogger ist recht wechselhaft. Immer wieder gibt es einen Motivationsschub. Nach einer Weile ebbt dann der Elan wieder ab. Teils mangelt es an Fotos, teils an der Zeit oder der Schreiblaune. Ich weiß nicht recht, wie anfangen, halte ein Thema nicht für Mitteilungswürdig oder zu intim. Irgend ein Grund findet sich dann schon, warum gerade nichts geschrieben wird und weiter Stille herrscht.

Neben den jüngsten und nun anstehenden musikalischen Ereignissen hat mich zum Jahresanfang eine Blog-Initiative eines Freundes angestachelt. Wie er schreibt, misstraut er eigentlich den üblichen guten Vorsätzen zum neuen Jahr. Tatsächlich hat er sich aber entschlossen seine persönliche Sicht auf musikalische Ereignisse und das Leben im Allgemeinen in seinem Blog zu teilen. Das Schreiben an sich macht ihm Spaß. Das ist leicht nachvollziehbar. Ist er doch generell ein sehr kommunikativer Typ. Insofern ist die Sache mit dem Bloggen keine Bürde, die man mit einem Guten Vorsatz auf sich nimmt, aber bei der nächsten Steigung am Wegesrand abstellt.

Beim Lesen seiner ersten Beiträge fällt mir schnell seine Schreibhaltung auf. Seine Darstellungen sind recht persönlich und legen Gewicht auf die emotionale Bedeutung seiner Erlebnisse und Beobachtungen. Er drückt auch aus, dass die Summe solcher Momente den Wert eines Lebens ausmachen. Das kann ich gut nachvollziehen. Wir sollen glücklich sein und gute Menschen werden. Schöne Momente anzustreben und diese im Herzen zu bewahren hilft uns dabei. Seinen Blog kann man vielleicht als Sammelalbum für solche Momente betrachten.

Nur Tage später fiel mir im Rauschen von Facebook ein pointierter Post auf. Der Autor ist ebenfalls Blogger und breitet die Auseinandersetzung mit einem Veranstalter aus. Dieser scheint ihn als Gast ausgeladen zu haben, weil er einen negativen Blog-Beitrag verhindern wollte. Man kann sich leicht denken: Ein negativer Beitrag findet immer einen Anlass.

Irritiert von diesem Post wollte ich mir selbst ein Bild vom Blog des Anstoßes machen. Er nimmt für sich die Form der Satire in Anspruch. Das passt zu den meist bissigen Beiträgen. Die Protagonisten kommen meist nicht gut weg. Damit niemand beleidigt sein soll, werden die Schmähungen als persönliche Sichtweise und als Satire formuliert. Als Betroffener wäre man gut beraten, es auch als solche aufzufassen.

Wenn ich meinem Blogger- Freund den Wunsch unterstelle, das Leben als Folge schöner Momente darzustellen und dann auch ein Stück weit selbst so wahrzunehmen, mag ein anderer darin Schönfärberei sehen. Sicher wird er mit solchem Darstellungen nicht leicht jemanden gegen sich aufbringen. Schon beim Schreiben übt er sich darin, die Dinge von der positiven Seite zu betrachten.

Wie ist dagegen die Haltung des kritischen Satiere-Bloggers einzuschätzen? Er mag Lust an der Scharfen Formulierung finden. Er mag süßliche Beschönigung ablehnen und lieber Fehler benennen. Wenn er sich lustig macht, mag er seine Follower unterhalten. Immerhin spricht er die Ursprünge des Humors an, das Auslachen. Damit ist er hier in Bayern gut aufgehoben, wo das Derblecken ein wichtiges Kulturgut ist.

Interessant, dass dieser Begriff direkt auf die Ursprünge bezug nimmt, wie sie bei den Primaten auch zu beobachten sind. Mit gebleckten Zähnen und zwitscherndem Kreischen wird jemand gedist, der die Regeln der Gruppe verletzt. Was für eine kulturelle Leistung, die Drohung mit Gewalt innerhalb der Gruppe in Humor zu überführen.

In diesen Anfängen wurde der Abweichler spielerisch diszipliniert und zugleich die Gruppe auf eine gemeinsame Haltung eingeschworen. Anschließend wurde wieder Frieden geschlossen, um die Gruppe nicht dauerhaft zu schwächen.

Der daraus entstandene menschliche Humor ist natürlich vielschichtiger. Es geht nicht mehr darum eine Mehrheitsmeinung zu vertreten. Im Gegenteil dient ihr dazu das nicht offensichtliche anzusprechen. Dies geschieht dann vielleicht noch auf indirekte Weise indem der angeprangerte Missstand übertrieben gelobt wird oder der Witzereisser sein eigenes Fehlverhalten darstellt und es indirekt auch seinen Zuhörern unterschiebt.

In vielen Fällen geht es eigentlich nicht um den angesprochenen Sachverhalt oder Unsinn sondern um eine ganz einfache Botschaft. Nehmt nicht alles so ernst.

Humor & Satire bringen also durchaus etwas Sonnenschein in das Leben der Zuhörer oder Leser weil Lachen doch etwas befreiendes hat. Wenn dieses Lachen beabsichtigt ist dann kann es auch der Betroffene mit Humor nehmen. Wenn das Lachen fehlt bleibt nur die Herabwürdigung übrig. Das kann der Betroffene im besten Falle ignorieren.

Nach kurzem Blättern im bösen Satire-Blog finde ich dann auch einen Beitrag, der sich unausgesprochen auf einen unserer Musik-Auftritte zu beziehen scheint. Mit Lust wird über die Darbietung hergezogen. Natürlich bin ich wild entschlossen, das zu ignorieren. Immerhin muss man sich ja nicht wundern, dass da ein Verriss steht. Zudem wusste der Autor ganz gut, was bei der Veranstaltung auf ihn zukommen würde, und ist doch gekommen. Vielleicht sollten wir das betrachten wie die Politiker am Nockherberg, für die das Derblecken bedeutet, dass man sie zur Kenntnis nimmt. In diesem Sinne: Vielen Dank für die Blumen.

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Italienische Schlager beim Vespa-Club

Zum Ende letzten Jahres hat uns (Radio Canta Con Noi) noch eine nette Einladung erreicht. Der Vespa-Club hatte Weihnachtsfeier. Da waren wohl unsere italienischen Schlager recht passend. Immerhin widmet sich dieser Verein nicht nur dem gemeinsamen herumschrauben an historischen Kult-Rollern und den zugehörigen Ausfahrten. Auch die Pflege italienischer Lebensart steht in den Vereinszielen.

Tatsächlich ist das eine ausgesprochen feierfreudige Truppe. Entsprechend impulsiv wurde auch mitgesungen. Auch getanzt wurde ganz schneidig, und das bei überaus beengten Raumverhältnissen. Bei einer besonders wilden Figur hätte ich als Sänger und Frontmann leicht einen Zahn einbüßen können, hätte meine Nase nicht das Mikro abgefedert.

Eine Handvoll der Schrauber-Clique war mir schon bekannt von der Landshuter Hochzeit. Nach dem Foto aus der Vereinsseite sollte ich eigentlich mehr davon gekannt haben. Bei der Weihnachtsfeier hatte aber niemand ein Mittelalterkostüm an. Sowas verändert die Leute ja sehr.

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Wohnzimmerkonzert im Haus International

Das Haus International hat für unser Tango-Quartett „Para Esta Noche“ eine besondere Bedeutung. Immerhin war vor nun fast zehn Jahren ein Auftritt für das Haus International der Anlass für die Gründung unserer Gruppe. Damals hatten wir angenommen, dass unser Zusammenspiel ein einmaliges Experiment sein würde. Daher auch der Name „Para Esta Noche“ also „für diese Nacht“.

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Auch nach diesem Start haben wir weiter regelmäßig geprobt und uns im Vergleich zu den bescheidenen Anfängen deutlich verbessert. Nach gelegentlichen Auftritten im Freundeskreis und für die heimische Tangoszene war vor nun fünf Jahren wiederum für das Haus International ein Konzert im Wohnzimmer einer unserer ersten Auftritte für ein breiteres Publikum. Seither waren wir dort regelmäßig zu Gast.

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Nun steht wieder ein solches Konzert im Wohnzimmer auf unserem Terminkalender. Das Café international, in dem die Wohnzimmerkonzerte stattfinden, ist ein intimer Rahmen, wo ca. 60 Gäste Platz finden. Nicht wenige davon sind Stammgäste, die sich dem Haus international verbunden fühlen und regelmäßig zu den Konzerten im Wohnzimmer kommen. Für die Musiker bietet sich eine angenehme Atmosphäre. Man ist ganz nah beim Publikum. Die Zuhörer sind sehr aufmerksam, fast andächtig. So können auch ruhigere Passagen zu intensiven Momenten geraten.

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Meine kleine Schiefertafel

Meine kleine Schiefertafel begleitet mich schon eine ganze Weile bei meiner Straßenmusik. Anfänglich war sie als Blickfang gedacht. Daneben sollte Sie den Zuhörern eine Orientierung geben, wie meine Musik einzuordnen wäre.

Tatsächlich hat sie sich für einen ganz praktischen Zweck geeignet erwiesen, der noch dazu direkt nachweisbar ist. Sie hilft mir, den Deckel meines Gitarrenkoffers offen zu halten.

Erst im vergangenen Sommer und Herbst habe ich verstanden, dass ich damit auch auf andere Musikauftritte hinweisen kann. Dazu ist es natürlich nötig, die Tafel immer wieder neu zu beschriften. Mit einfacher Tafelkreide wird das Schriftbild manchmal unsauber und kann auch leicht beim Transport verwischen.

Ein wichtiger Verbesserungschritt war die Anschaffung eines Deko-Stiftes mit Flüssigkreide. Damit kann man schreiben wie mit einem Edding. Das Schriftbild wird sauber und viel beständiger.

Mit den erweiterten Möglichkeiten wachsen auch die Ansprüche. Zuerst sollten mehr Termine auf die Tafel. Dann sollte die Gestaltung ansprechender werden. Natürlich denkt man da schnell an Handlettering. Da gibt es viele Ideen zur Gestaltung. Aber nur weniges davon ist mit Kleide auf einer kleinen Tafel machbar.

Eine wichtige Botschaft das Handlettering hilf auf jeden Fall: Üben und Experimentieren. Das gilt auch für die Übertragung von Gestaltungselementen auf Kreide mit der nötigen Vereinfachung.

Mein jüngster Schritt ist die Übertragung einer Skizze.

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Werbetafel

Die Tafel begleitet mich schon seit einer Weile bei der Straßenmusik. Seit kurzem habe ich entdeckt, dass sie auch bei Auftritten zur Ankündigung weiterer Termine nutzen kann.

Man beachte die liebevollen Ornamente. 😉

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Feliz Navidad

Zum Jahresende hin hatte ich eigentlich mit einer ruhigen Zeit gerechnet, wo es kaum einen Auftritt für mich geben würde. Jetzt steht doch noch was an, was mit Advent betitelt ist. Und ich habe mir einreden lassen, dass dann auch passendes Liedgut dazu gehört. Wenigstens Feliz Navidand sollte machbar sein. Aber die Version muss zu meinen Stil passen, damit es zu keiner Abstoßung kommt.

Immer cool ist Walk off the Earth.

Das ist auch für Laien ein Vorbild.

Für mich darf es weniger Pop und mehr Cuba haben, vielleicht in diese Richtung hier:

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Singen und Spaghetti in Essenbach

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Foto: Bühne am Schardthof

Am Freitag nächster Woche gibt es wieder einen Mitsing-Abend in Essenbach. Die Bühne am Schardthof verfolgt dabei ein etwas anderes Konzept als sonst bei unseren Veranstaltungen. Einer der beiden Bühnen-Chefs denkt dabei wohl an seine italienische Heimat. Alle Gäste bekommen Spaghetti bis zum Abwinken. Man soll sich fühlen wie daheim bei Mamma. Das war schon im letzten Jahr eine schöne Atmosphäre.

RCCN-Essenbach-2017

Die Bühne läuft jetzt ein gutes Jahr. Essenbach ist praktisch ein Dorf vor den Toren der Stadt Landshut. Mit einem regelmäßigen Kleinkunst-Programm braucht sie einen gewissen Einzugsbereich. Da reicht die Dorfbevölkerung alleine nicht. Doch die Stadtbevölkerung ist verwöhnt und träge. Nur mühsam lässt sie sich aus der geliebten Altstadt heraus locken. Viele Bühnen am Land können ein Lied von diesen Mühen singen.

RCCN-Essenbach-2017_Backstage

In diesem Jahr haben die Macher ein umfangreiches Programm mit viel Kabarett und Musik auf die Bühne gestellt. Inzwischen hat das Kulturpublikum in Stadt und Landkreis langsam Notiz von der Bühne genommen, auch wenn manche sie nur vom Hören-Sagen kennen. Man kann den Machern zu dieser Leistung gratulieren und wünschen, dass die Sache jetzt den Schwung hat, der sie bald zum Selbstläufer macht und uns noch einige Jahre eine attraktive Kleinkunstbühne beschert.

RCCN-Essenbach-2017_Vorher
Foto: Bühne am Schardthof

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Abschluss der Grillsaison

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Nächtlicher Besucher

Auf der Veranda vom Ferienhäuschen im Piemont erhaschte ich nur einen kurzen Blick auf einen nächtlichen Besucher. Etwas kleines huschte über das Gestänge der Pergola. Im Mondlicht sah man kurz buschige Ohren und einen buschigen Schwanz. Bevor ich es recht erfasste, war es schon wieder im nächsten Baum verschwunden.

Nach meiner Meinung muss es sich um eine Haselmaus gehandelt haben. Das würde zu Größe und Erscheinung passen. In dieser Gegend wäre das auch recht naheliegend. Nördlich von unserem Feriendomizil beginnen die Weinberge rund um Alba. Von uns aus südlich grenzt eine Haselnuss-Plantage an die Nächste. Wo sollte sich eine Haselmaus wohler fühlen.

Die Haselmaus gehört übrigens nicht zur Familie der Mäuse sondern zu den Hörnchen. Nach ihren Ernährungsgewohnheiten würde ich sie zur Unterfamile der Nusshörnchen zählen. Nicht nur diese fühlen sich hier wohl, sondern auch die Urlauber. Weil man hier überall gut speist und trinkt, darf man letztere vielleicht sogar zu den Genusshörnchen zählen. Ganz sicher ist das aber nicht, weil ich mich in Biologie garnicht so gut auskenne.

Alba ist nicht nur der Name der berühmten Weingegend und der Stadt, sondern auch das italienische Wort für Sonnenaufgang. Die Stadt haben wir nicht gesehen, aber …

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Nachlese Sommertango 2018

Der Sommertango 2018 ist gelaufen, und er ist gut gelaufen.

Noch kurz vor dem Aufbau der Musik gab es einen ordentlichen Regenschauer. Da schon klar war, dass es gleich wieder trocknen würde und danach nichts mehr zu befürchten ist, hatten wir wenig Sorge.

Mit der Unterstützung durch den Tangoverein und das Skulpturenmuseum war alles gut vorbereitet. Der Tanzboden war aufgebaut. Für Beleuchtung und Toiletten war gesorgt.

Sowohl in der Tangoszene als auch beim Landshuter Publikum war die Veranstaltung gut bekannt gemacht. Zum angesetzten Beginn waren bereits erfreulich viele Gäste da. Und es kamen immer mehr. Tangotänzer von allen umliegenden Szenen waren gekommen und reichlich Gäste aus der Stadt. Ein großer Teil der weitläufigen Wiese war mit Decken und Campingstühlen teils dicht teils locker besiedelt. Viele Gäste hatten Picknick-Ausrüstung dabei.

Die Tanzlaune des Tango Volks war durchwegs gut. Der großzügige Tanzboden war gut besucht ohne dass es Gedränge gab. So locker wie auf der Wiese ging es auch auf den Tanzboden zu. Da waren elegante Tänzer und Anfänger und auch ein paar Experimentierfreudige dabei.

Anfangs spürte man die Sommerlaune in der Abendsonne. Mit dem zweiten Set unserer live Musik ging dann gerade die Sonne unter. Das war auch der richtige Zeitpunkt für unseren musikalischen Gast. Vor wenigen Wochen hatte ich bei der Straßenmusik unseren neuen Freund Luis aus Chile kennengelernt. Dabei entstand die Idee, ein Stück mit uns zu singen. Jetzt war es soweit. Ohne große Vorbereitung übernahm er den Gesang bei „A Media Luz“. Das machte er mit Hingabe und Leidenschaft. So kam es auch beim Publikum an. Was für eine schöne Überraschung für uns alle.

Foto: Erika Steiger

Von da an wurde bei magischer Beleuchtung in die Nacht hinein getanzt. Eine schöne Atmosphäre für die Tänzer die Musiker und die Zuschauer.

Da man auch Rücksicht auf die Anwohner nehmen muss und wir die Chance auf eine Wiederholung nicht gefährden wollten, mussten wir uns an die genehmigten Zeiten halten. Auch die Arbeitszeit der Aufsicht im Museum wollten wir nicht über Gebühr strapazieren. So war dann um 11 Uhr nachts der ganze Zauber vorbei.

Am Ende waren alle glücklich. Auch von Seiten des Museums gab es positive Resonanz. So hoffen wir dass es auch im nächsten Jahr einen Sommertango geben kann. Vielleicht schaffen wir es dann an einem Samstag, wo wir früher anfangen können und damit mehr Zeit haben.

An dieser Stelle nochmals unser ausdrücklicher Dank an alle die diese Veranstaltung ermöglicht haben. An den Verein Tangomania als Veranstalter. An die Museen der Stadt Landshut als Mitveranstalter und Unterstützer bei Genehmigungen und Öffentlichkeitsarbeit. An Charly als DJ und Fotograf. Und an alle Gäste, die mit ihrer guten Laune für die schöne Stimmung an diesem Abend gesorgt haben.

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Fraueninsel – Feiern bis zum letzten Schiff

Zu meinen Engagement auf der Fraueninsel bin ich recht überraschend gekommen. Beim Baden am See suche ich mir regelmäßig ein schattiges Bankerl, um da Gitarre zu üben. Musik ist nicht jedermanns Sache, aber es gibt oft positive Resonanz. Bei so einer Gelegenheit hat sich ein Paar kurzerhand entschlossen, mich zu ihrer kleinen Hochzeitsfeier auf die Fraueninsel einzuladen.

Die Insel ist nur mit dem Schiff zu erreichen. Im Gegensatz zur Herreninsel ist sie richtig bewohnt. Die Insel ist klein und übersichtlich. In einer halben Stunde kann man sie bequem umrunden. Im Gegensatz zu Lummerland gibt es keine Berge und keinen Eisenbahnverkehr. Alle gehen hier zufuß. Natürlich kommen viele Touristen, besonders an den Wochenenden. An einem Wochentag hält sich der Andrang dagegen in Grenzen.

Die Feier fand auf der Terrasse vom Inselwirt statt.

Bevor die Gesellschaft mit dem Schiff eintraf, war schon alles aufgebaut. Während dann erst mal auf die Braut angestoßen wurde, starteten zwei Straßenmusiker ihre Darbietung, ebenfalls auf der Terrasse vom Inselwirt. Sie tingeln die Wirtshäuser der Insel ab, spielen recht schöne entspannte Gitarrenmusik und hoffen auf kleine Spenden. Mindestens von mir hatten sie eine Anerkennung verdient. Dann war habe ich mit Musizieren dran und die beiden hatten an diesem Nachmittag keinen weiteren Stopp beim Inselwirt.

Ob es wohl ein Zufall war, dass einer meiner Mitmusiker mit seinem Freund auf der Segeltour genau vor diesem Wirtshaus festgemacht hat? Für mich war es jedenfalls eine schöne Überraschung. Mangels Instrument konnte er nicht mitspielen. Das wäre ja noch schöner gewesen.

Nach dem Abendessen konnten wir am gegenüber liegenden Ufer einen Regen ziehen sehen. Es sah lang so aus, als würde das an uns vorbei gehen. Ein Windstoß schreckte die Gesellschaft auf und schon war ein Regenguss da. Kaum hatten alle unter den Schirmen Zuflucht gefunden war es auch schon wieder vorbei.

Mit ein paar flotten Schlagern konnte ich das Brautpaar und auch ein paar weitere Gäste zu einem Tänzchen bewegen. Nach dem heißen Tag und dem ausgiebigen Essen und Trinken war der Elan aber begrenzt. Plätschert Klang die Feier aus, bis alle geschlossen zum letzten Schiff pilgerten.

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Traubentraum

Wie bei so vielen anderen Obstsorten bringt dieser ungewöhnlich heiße Sommer auch bei unseren Weintrauben am Balkon reichlich Früchte hervor. Die Beeren sind für unsere Rebsorte recht groß. Vor allem aber sind es sehr viele Trauben. Sie hängen dicht an dicht. Es ist oft nicht leicht zu erkennen, wo die eine Traube aufhört und die nächste anfängt.

Nun sind schon fast alle Beeren blau und werden wieder attraktiv für Vögel, die sie abrupfen und dann doch nicht schlucken können. Dann ist die Terrasse mit fallen gelassenen Beeren übersäht. Allso wird wieder fleißig eingetütet. Dafür müssen die Trauben entwirrt werden.

Bei dieser Hitze geht das Eintüten nicht am Stück, sondern nur am frühen Vormittag und zieht sich über mehrere Tage. Schon zeigt sich, dass meine Tüten ein Hindernis für Vögel darstellen, aber nicht für Wespen. Die essen dafür wenigstens ordentlich auf und knabbern nicht bloß alles an.

Eine echte Überraschung für mich war ein Trieb, der schon wieder Blüten trägt. Ob das bedeuten soll, dass der Weinstock wirklich noch mal früchte tragen will, bevor der Winter kommt, oder dass er mit dem Winter nicht mehr rechnet?

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Nachlese Freising 2018

Trotz ein paar Tropfen vor Beginn und mal zwischendurch war unser Mitsing Abend im Alten Gefängnis ein voller Erfolg. Ein paar Irritationen gab es, weil ich in der Ankündigung wie üblich auf die Reservierung hingewiesen habe, die Wirtinen aber wegen großem Andrang keine Reservierungen annehmen wollten. Und der Andrang hat uns dann alle überwältigt. Obwohl der ganze Hof mit Biertischen bestückt war mussten einige drinnen sitzen und andere vor dem Tor stehen bleiben.

Der ganze Gefängnishof hat voll Inbrunst mitgesungen bis zum Schluss. Natürlich gab es auch eine Runde Zugeaben. Damit war die genehmigte Zeit reichlich überzogen und die Musik musste zu Ende gehen. Bei dem tropischen Wetter wurde dann noch lange zusammen gesessen.

An unserem Musikertisch saßen wir schließlich mit Annette Neuffer zusammen. Sie ist nicht nur Lehrerin an einer Musikschule hier, sondern auch namhafte Jazz-Musikerin. Tatsächlich nahm sie die Einladung zur nächsten Jam-Session in Landshut an. Dort war sie jetzt als Sängerin und mit ihrem Flügelhorn zu hören. Mitgebracht hat sie auch ihren Mann am Saxophon und ihre Tochter am Bass. Zusammen mit der Hausband und weiteren Jam-Musikern bescherte Sie den Gästen im Biergarten einen wunderbaren Jazzabend.

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Chi Non Lavora

Ab und an kommen neue Stücke auf Publikumswunsch in das Italienischprogramm. Schon länger steht auf der Wunschliste der Titel „Chi non lavora“ von Adriano Celentano. Obwohl das Stück klare Hit-Qualitäten hat, braucht es einigen Anlauf. Die reichlich orchestrierten Versionen von Adriano sind mit den Bläsersätzen und Piano-Fillings harmonisch recht komplex. Dazu gibt es Sheets, die sind für unsere dünne Besetzung völlig unangemessen. Zudem nimmt sich Adriano einige rhythmische Freiheiten, die in der Orchester-Einspielung schlecht nachvollziehbar sind. Besser wurde es für mich erst mit dieser Cover-Version.

Diese Version hat alles was man braucht und ist rhythmisch klar erkennbar. Der Sänger macht seinen Job wirklich gut, wenn er sich als Adriano zum Affen macht. So lieben wir das.

Die Nummer ist wie so oft bei Adriano hoch politisch. Beim Thema Arbeitskampf sitzt er zwischen den Stühlen und kann sich aussuchen, ob er Ärger mit seiner Frau oder seinen Kollegen bekommt. Am Ende ist wieder Liebe die Lösung für alles.

Damals ging es um gerechten Lohn für ordentliche Arbeit. Heute, wo die Digitalisierung unaufhaltsam zutiefst menschliche Aufgaben übernimmt, sind ganz andere Weichenstellungen nötig, um schlimmste gesellschaftliche Spannungen zu vermeiden. Am Ende werden nur Menschen all die Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Einen Großteil der Gesellschaft davon auszuschließen ist wirtschaftlich sinnlos und bringt auch zu uns eine Schieflage, vor der anderswo die Massen fliehen.

Eine Lösung wäre möglich, vernünftig und zutiefst menschlich (nicht dass uns die Maschinen die Menschlichkeit auch noch abnehmen, weil Maschinen das besser können).

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Indoor-Kirchweih mit der Pianolady

Es war schon abzusehen, dass in diesem heißen und trockenen Sommer ausgerechnet das Eröffnungswochenende der Jakober Kirchweih verregnet sein würde. Deshalb musste das Fest aber nicht ausfallen. Es wurde einfach in der Kirche gefeiert. Über Mittag war noch eine Bigband im Altarraum am Start. Den Nachmittag von 2 bis 6 teilten sich dann die Pianolady und ich.

In abwechselnden Sets gab es Klaviermusik und Gitarrenmusik jeweils mit dem passenden Gesang. Die junge Lady hat ihr Programm aus Soul, Folk, Pop und Jazz-Standards zusammen gestellt und liefert es in sanfter Bar-Stimmung ab. Sowohl das Klavierspiel als auch ihre Stimme sorgen für Volumen und Tiefgang. Ihre Lieder sind alle englischsprachig, darunter auch einige, die mir am Herzen liegen. Meine Stücke aus Südamerika und Italien sind dazu ein deutlicher Kontrast.

Der Kirchenraum hat eine typische Akustik und bringt eine eigene Stimmung mit sich, auch wenn an dem Wochenende ein anderes Treiben herrschte, als es sonst wohl üblich ist. Es wurde immer wieder geklatscht (was meines Wissens in Kirchen eher selten ist), aber Abrocken schiene mir dann doch unangebracht. Ich empfand es eher als Kaffeehaus-Atmosphäre. Die Musik der Pianolady hat da gut gepasst. Meine Sachen habe ich auch eher sanft interpretiert, wie mir das eben passend erschien.

Als wir schon am Abbauen waren, kam draußen doch noch die Sonne raus und die Barbetreiberin bat um eine Verlängerung im Freien. Wegen Regens war die Band für den Abend abgesagt. Eine Stunde wollte ich dranhängen. Dann wurden es doch zwei, weil ich noch Sachen in der Kirche gelassen hatte, dort aber mittlerweile eine Andacht stattfand. So musste ich ohnehin warten und hatte damit genug Zeit ein paar rockigere Stücke auszupacken, die ich in der Kirche nicht hatte spielen mögen. Ein Schlussspurt sozusagen. Danach war ich wirklich knülle.

Nach einer Übernachtung im benachbarten Pilger-Hotel war ich schon am Vormittag auf der Matte. So konnte ich mir ein Weißwurstfrühstück gönnen und dazu die Jazz- Bigband hören. Mit 20 Bläsern haben die einen ordentlichen Schalldruck und sind trotz Zurückhaltung in der Kirche sehr präsent.

Wenig später schneite ein Blumenwesen auf Stelzen herein. Der Reifrock ist eine Mischung aus Hagebutte und schwingender Glocke. Mit ihren sanften Bewegungen verströmte sie einen Zauber, der sich noch steigerte, als sie Seifenblasen versprühte.

Am Nachmittag waren die Pianolady und ich wieder abwechselnd im Einsatz. Zwischendrin versiegte draußen der Regen und ich konnte ein Set bei der Bar abliefern. Dann war der Lichtblick schon wieder vorbei. Da half auch ein Tänzchen der Blume auf Stelzen mit dem Herrn vom Grill nicht.

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Italienisches Fest im Seniorenzentrum

Mundpropaganda ist eine feine Sache. Auf diesem Weg kamen wir zu einer Einladung, beim italienischen Sommerfest eines Seniorenzentrums nahe Straubing zu musizieren.

So ein Sommerfest ist ein Höhepunkt im Jahreslauf der Einrichtung. Es ist nicht nur eine Veranstaltung für die Bewohner, sondern auch für die Angehörigen und für betreute Senioren. Dabei soll es auch die Bewohner mit dem Leben außerhalb verbinden. So treten die Bewohner auch als Gastgeber auf. Sie werden nach ihren jeweiligen Möglichkeiten in die Vorbereitungen eingebunden. So können sie die Veranstaltung als ihr Fest und die Besucher als ihre Gäste betrachten. In den Mal- und Bastelgruppen wurden Dekoration und Tombola vorbereitet. Alles unter dem Motto „Italien“.

Das Betreuungsteam hat sich auch mächtig für das Fest ins Zeug gelegt. Bei wunderbar sommerlichen Temperaturen waren lange Tafeln unter Bäumen und Sonnensegeln gedeckt. Herzhafte und leichte Gerichte aus der italienischen Küche waren vorbereitet. Für den besonderen Touch sorgte eine Cocktailbar, wo unter anderem Aperol-Spritz und Limoncello-Spritz angeboten wurde. Insgesamt ein idealer Rahmen, um den vielen Gästen ein mediterranes Fest zu bereiten.

Zum geplanten Beginn waren alle Plätze belegt. Für uns Musiker war eine kleine zentrale Bühne mit gute Beschattung eingerichtet, so dass wir gut sichtbar waren und doch nicht zerfließen mussten. Zunächst haben wir leichte Melodien serviert, solange die Gäste mit Kaffee und Kuchen oder den italienischen Speisen beschäftigt waren. Zwischendrin gab es Grußworte vor der Heimleitung, dem Bewohnerrat und dem Bürgermeister.

Die erste Show-Einlage brachte ein Wiedersehen mit Bekannten die Cheerleaders der Straubing-Spiders zeigten ihre Choreographie und Hebefiguren. Die waren auch schon bei der Schlaflos-Nacht in Straubing bei unserem Tango-Konzert aufgetreten. Damals haben wir unser Bühnenlicht auf sie gerichtet, damit man sie in der Dunkelheit überhaupt sieht und damit die Sprünge aus der Höhe weniger gefährlich sind. Diesmal lief der Auftritt in der prallen Nachmittagssonne und Mädchen haben sicher ordentlich geschwitzt.

Nach der Stärkung waren die Gäste bereit für eine erste Runde gemeinsamen Gesang. Um alle potenziellen Sänger abzuholen starten wir gerne mit“ Zwei kleine Italiener“ sozusagen als Eisbrecher. Danach kommen italienische Schlager, die jeder kennt wie Azzurro, Lasciatemi cantare, Volare und Marina. Schließlich führten ein paar flottere Sachen wie „Buonasera Signorina“ oder „Tu vo‘ fa L’americano“ zu der nächsten Show-Einlage. Die Boggi-Mäuse kamen mit einen ausgefeilten italienischen Show-Tanz-Programm. Das hat richtig Stimmung gemacht. Der Chef der Truppe stellte alle Aktivitäten seines Vereins vor, darunter auch eine Rolli-Tanzgruppe. So gesehen haben die Boggi-Mäuse hier mehr Aussichten auf neue Mitglieder als die Spiders.

Danach war bei Gästen und Musik wieder Entspannung angesagt, frei nach dem Motto „Una Festa sui Prati“. Bis zum Ende hatten wir italienische Lieder auf Lager, bis zum Ende habe viele Gäste und Bewohner durchgehalten. Richtig rührend fand ich eine Szene zum Schluss, als zu „Quando Quando“ zwei Betreuerinnen einen gebrechlichen Herrn tanzend Richtung Zimmer begleiteten. Eine andere Dame deute im Aufbruch mit einem Augenzwinkern an, dass sie sich da persönlich angesprochen fühlt.

Bei einigen Bewohnen war es schwer zu sagen, wie viel vom Geschehen bei ihnen ankommt. Eine ältere Dame im Rollstuhl hatte sich vom Gespräch ihrer Tischnachbarn abgewendet und wippte abwesend mit dem Kopf. Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass sie es im Takt unserer Musik tut. Kann aber auch anders herum gewesen sein. Musik hat sicher eine verbindende Kraft. Bekannte Melodien können lange verblasste Erinnerungen ansprechen. Auch wenn bei anderen Veranstaltung die Stimmung oft höher kocht, war es ein schöner Nachmittag für uns, an dem wir besondere Momente erlebt haben.

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Herreninsel ganz anders

Bei meiner Einradtour am Chiemsee war ein Tag mit ungewissen Wetteraussichten „übrig“. Es schien mir naheliegend, diesen Tag der Herreninsel zu widmen. Natürlich wollte ich nicht das Schloss besichtigen sondern die Insel mit dem Einrand erobern.

Bei der Ankunft am Landungssteg wendet sich die Menge der Besucher direkt nach Süden, um zum Schloss Herrenchiemsee zu pilgern. Für mich geht der Weg in die andere Richtung und führt mich zur Nordspitze, wo eine kleine Kapelle die herankommenden Schiffe grüßt.

Von da weißt der Weg erst wieder nach Süden, wo man ein paar verirrte Touristen trifft, die natürlich zum Schloss wollen, aber den Schildern misstrauen.

Ich will möglichst das Ufer der Insel abradeln und werde mich nach Westen auf einen Feldweg. Nach kurzem komme ich zum Kanal, der das Schloss mit dem See verbindet. Der Kanal ist zugleich eine Sichtachse nach Prien, wo die Schiffe zur Insel starten.

Eine Steinbarriere trennt den Kanal vom See. Die wie leicht zu überqueren, wenn sie nicht durch die Exkremente der Enten vermient wäre. Nach diesem Hindernis und einem Blick auf das Schloss aus der Entfernung geht es durch den Wald zur Südseite der Insel. Auf dem ganzen Weg treffe ich keine Touristen, obwohl die Schiffe ziemliche Mengen davon anlanden.

An der Südwestspitze habe ich einen malerischen Rastplatz mit Blick auf den See und die Berge ganz für mich. Zeit für eine ausgedehnte Rast mit Stärkung und Musik.

Gerade habe ich mich ausgebreitet, als doch noch ein wanderlustiges Pärchen auftaucht.

Natürlich muss ich einen Abstecher zum Schloss machen. Von der Auffahrt aus soll es ein ordentliches Foto mit Fassade und Wasserspiel geben.

Weil ich als Einradfahrer die Hände frei habe, kann ich ja gleich im Fahren ein erstes Bild hochladen. Leider ist der lockere Kies tückisch und verdeckt Löcher, wo das Rad einsinkt und stecken bleibt. Mit dem Handy im Anschlag muss ich überraschend absteigen. Peinlich peinlich.

Nach der Pflichtrunde um das Schloss geht es zurück zum Ufer. Da wartet noch ein weiterer ruhiger Rastplatz auf mich. Diesmal kommen zwei Frauen mit ihren Kindern. Weil es hier flach ins Wasser geht, waten die Kinder in den See und Spielen mit dem Schlick eine Alien-Invasion nach.

Für mich fehlt jetzt nur noch ein kleines Stück zurück zum Landungsteg. Da trifft man wieder die anderen Touristen, die vermutlich eine ganz andere Insel kennengelernt haben als ich.

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Unser Sommer am Badesee

Eher zufällig haben wir vor ein paar Jahren unseren jetzigen Lieblingsbadesee entdeckt. Bei einem Spaziergang im Spätherbst durch ein Naturschutzgebiet nahe dem Chiemsee ging es an dem kleinen Moorsee entlang und schließlich auch am verlassenen Seebad vorbei. Vom kleinen Hügel, wo der Kiosk steht, hat man einen Blick über den ganzen See, der sonst rundum von Wald gesäumt ist.

Im darauffolgenden Sommer waren wir dann ein erstes mal dort beim Baden, auch wenn das von uns aus nicht der nächste Weg ist. Aber der Weg lohnt sich. Der See liegt malerisch, das Wasser ist sehr sauber und relativ warm. Auf der Liegewiese herrscht immer entspannte Stimmung. Verstreute Bäume bieten viele Schattenplätze. Der Kiosk bietet immer eine Erfrischung und kleine Stärkung. So kann man es schon einen Badetag lang aushalten.

Der See gehört zum Landgasthof in nahe gelegenen Dorf. Nach einigen Tagesausflügen entstand die Idee, mal mehrere Tage im Landgasthof zu bleiben, um das Badeleben ohne Fahrerei zu genießen. Der Gasthof hat eine lange Tradition und viele Stammgäste. So haben wir erst mal spontan kein Zimmer bekommen. In diesen Jahr gab es dafür mehrere Gelegenheiten.

Bei den Abenden während meiner Einradtour habe ich Gäste kennengelernt, die schon in ihrer Kindheit hier waren. Jetzt wieder alles so vorzufinden weckt nostalgische Gefühle.

Beim Baden am See muss ich zwischen Schwimmen und Kaffee auch viel Zeit meiner Gitarre widmen. Dabei trifft man natürlich Leute, denen die Musik gefällt. Zuletzt waren da ein paar Damen, die meine Musik schon vom vorigen Jahr kennen, ein Mann, der mich schon in Dorfen am Markt gehört hat und ein Tango-DJ, der unsere Karte daheim hat. Besonders erfreulich war ein Paar, das demnächst am Chiemsee heiraten wird und mich als Musik für ihre kleine Feier wünscht. Ich liebe diese entspannte Atmosphäre.

Leider kann ich euch nicht verraten, wie der See heißt. Das bleibt unser süßes Geheimnis.

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Hesperidengarten

Durch Mundpropaganda hatte ich kurzfristig die Einladung erhalten, bei einer Geburtstagsfeier zu musizieren. Die Feier fand im Hesperidengarten in der Nähe von Regensburg statt. Eine ehemalige Gärtnerei ist da zu einer „Event Location“ umgestaltet.

Weil der Garten richtig auf dem Land liegt, geht die Anfahrt den letzten Kilometer über eine schmale Sandstraße. Vom schattigen Parkplatz führt der Eingang zu einem verwunschenen Garten. Dahinter liegen dann die Bereiche für Feierlichkeiten.

An Tischen unter den Obstbäumen ließen die letzten Gäste der Hochzeit von Vorabend ihre Feier aus klingen. Parallel trafen die Geburtstagsgäste bei einem kleine Pavillon ein. Für das Festmahl war unter einer großzügigen Pergola gedeckt. Von hier und der angrenzenden Wiese schweift der Blick über das Hügelland.

Weil die Pergola keinen echten Regenschutz bietet, mussten die Gäste nach dem ersten Gang ins Gewächshaus ausweichen.

Nach sanften Klängen der unverstärkten Gitarre beim Sektempfang folgte leichte Latin Musik in der Pergola. Im Freien kann sich die Musik frei entfalten und in alle Richtungen entschwinden. Im Gewächshaus ist die Akustik problematisch. Die aufgehängten Bahnen geben Sonnenschutz aber mildern den Hall nur wenig. Bei der Unterhaltung entsteht ein Lärmpegel, der nicht mit satter Musik verstärkt werden muss. Die Pause zwischen den Gängen war der richtige Zeitpunkt, die Gäste zum Mitsingen zu animieren. Danach war es genug mit Musik im Gewächshaus.

Mit dem Hauptgang war die Sonne zurückgekehrt. Jetzt war der Nachmittag schon fortgeschritten und die Gäste verteilten sich auf dem Gelände, wo es immer wieder Sitzgelegenheiten für kleine Grüppchen gibt. Von meinen Platz unter der Pergola verteilte sich der Klang meiner Musik über die Wiese.

Am frühen Abend war schon ein großer Teil der Gäste aufgebrochen. Auch für mich war es an der Zeit.

In dem jetzt kleineren Kreis wollten zwei Neffen im jugendlichen Alter etwas mit ihrem Geigen zum Besten geben. Aus der Entfernung habe ich das so halt mitbekommen. Sie starteten mit einer wackeligen Version von alle meine Entchen. Der Vortrag war in Episoden eingeteilt. Als nächstes brachten sie eine Version mit barocken Ornamenten vielleicht im Stil von Händel. So arbeiteten sich die beiden durch ihre eigene musikalische Entwicklung und durch Stationen der Musikgeschichte. Schön fand ich die Ragtime Version am Ende. Mit dem Anfang hatten sie mich aufs Glatteis geführt.