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Feuerkunst

Emotionales Plasma – Wer begeistert wen?

Wenn man nach der Feuershow noch auf dem Platz steht und von begeisterten Zuschauern angesprochen wird, dann ist das schon überaus angenehm. Es kann aber leicht die Selbstwahrnehmung trüben. Ich erkläre dann gern, dass die Stimmung vor allem vom Publikum kommt.

In einem solchen Gespräch bin ich auf ein schönes Bild in den Sinn gekommen. Die Show spielt sich ab zwischen 3 Polen. Da ist das Feuer der Jongleure, der Rhythmus der Trommeln und die Begeisterung des Publikums. Alle 3 Pole regen sich gegenseitig an. Zwischen den Polen entsteht ein emotionales Plasma, an dem alle 3 Seiten beteiligt sind.

In diesem Sinne möchte ich mich gleichermaßen bei unseren Trommlern und unserem Publikum für die vielen schönen Momente in den letzten Wochen bedanken.

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Feuerkunst

Trick durchschaut – wer lacht über wen?

Nach dem Umbau unserer Gruppe habe ich jetzt eine ganz ernste Rolle übernommen. Zusammen mit Felix „Hitzbart“ präsentiere ich unter dem Titel „Astralkörper“ ein magisches Kunststück.

Wortreich und großsprecherisch erkläre ich, welch magischem Ereignis die Zuschauer jetzt beiwohnen dürfen. Sodann verschwindet die magische Kugel in meiner Mütze, passiert unter heftigem Schütteln und Beben meinen linken Arm, meine Brust und meinen rechten Arm, bevor sie ebenso durch Arme und Brust von Hitzbart fährt und schließlich in seiner Mütze landet. Noch bevor das Publikum Atem holt (und bevor er seine Mütze öffnet) ruft Hitzbart „. . . und zurück!“ und die Kugel fährt auf dem selben Weg zurück in meine Mütze. Genau bei den Worten „und zurück!“ bricht Gelächter Ios.

Worüber wird da eigentlich gelacht? Die Worte sagen eigentlich: Ihr habt
doch nicht wirklich geglaubt, dass wir zaubern können?! Das Lachen sagt: Klar wussten wir, dass ihr nicht zaubern könnt. Aber wir haben nicht gedacht, dass ihr wisst, dass wir das wissen!

Wenn man das so bedenkt, dann ist das doch ein recht subtiles Kunststück.

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Tiere im Büro

Dis-Spülie – Die Unfähigkeit, eine Spülmaschine zu bedienen

English translation by google – funny but helpful

Im heimischen Haushalt beteilige ich mich mäßig an den anfallenden Arbeiten. Im wesentlichen sind mir die dabei verwendeten Geräte und deren Bedienung bekannt. Ich weiß, wie man den Staubsauger einschaltet, wie man erkennt, wenn der Beutel voll ist, und wie man ihn dann wechselt. Die Optimale Befüllung einer Spülmaschine zählt meines Erachtens eher zu den Künsten als zu den Wissenschaften. Ich mache mir nichts draus, wenn jemand unter „voll“ etwas anderes versteht als ich.

Bei uns im Büro gibt es in der Küche sogar zwei Spülmaschinen zur gemeinschaftlichen Benutzung. Jeder soll seine schmutzige Tasse selber in die Maschine stellen und wenn die voll ist, einschalten. Wer die Maschine mit sauberem Geschirr vorfindet, soll die sauberen Tassen in den Schrank räumen. Soweit der Plan, der allen bekannt sein sollte, die lesen können, und der deutschen Sprache mächtig sind. OK, das sind nicht alle, aber doch die Allermeisten.

In langen Beobachtungsreihen stelle ich fest, dass die erwünschte gemeinsame Sorge um die Küchenausstattung auf allen Ebenen fehlschlägt. Es herrscht allgemeine Dis-Spülie, also die Unfähigkeit, eine Spülmaschine zu bedienen. Leider bin ich weder in Psychologie noch in Verhaltensforschung ausgebildet. Aber man macht sich doch so seine Gedanken. Wie kann das sein bei so vielen gebildeten Leuten?

Die Dis-Spülie tritt in vielen Erscheinungsformen auf. Das einfachste Muster ist, schmutzige Tassen nicht in die Maschine sondern auf die Spüle zu stellen. Einräumen soll dann ein anderer.

Typisch und wohl auch weit über unser Büro hinaus verbreitet ist es, aus der frisch gespülten Maschine eine saubere Tasse rauszunehmen. Irgendwann kommt dann jemand, der wieder eine schmutzige Tasse in die halb gefüllte Maschine stellt. Dann ist es eine Glücksfrage, ob jetzt saubere Tassen nochmal gespult oder schmutzige Tassen in den Schrank gestellt werden. Da haben dann 3 richtig gehandelt und einer hat alles verpatzt.

Müssten sich halt alle an die gleichen Spielregeln halten. Wenn die Maschine halb voll ist, stelle ich meine Tasse nicht rein, die Maschine könnte ja sauber sein. Wenn ich an eine grüne Ampel komme, bleibe ich stehen. Könnte ja einer von Links bei Rot drüber fahren.
Die höchste Form der Dis-Spülie ist Spülen ohne Reiniger. Leider waren wirklich eine ganze Weile keine Reiniger-Tabs in der Küche. Niemand mochte sich aufraffen, welche zu besorgen. Irgendwann habe ich dann eine Packung mitgebracht. Man hatte sich aber schon so an das Spülen ohne Reiniger gewöhnt, dass meine Tabs unbeachtet blieben. Wenn man mit dem Computer ohne Kabel ins Netz kommt, dann müssen doch die Tassen auch ohne Reiniger sauber werden. Was man halt so sauber nennt. Eine Beurteilung, die von der (Ver-)Richtung abhängt. Die gleiche Tasse ist sauber, wenn man sie in den Schrank stellt, aber schmutzig, wenn man sie raus holt und daraus trinken will.

Wer stellt eine Tasse in den Schrank, aus der er selber nicht trinken würde? Welche Vorstellung steckt hinter solchem Tun? Hat man von seinen Kollegen eine geringe Meiung nach dem Motto „die sollen froh sein, wenn überhaupt eine Tasse da ist!“ Oder glaubt man an geheimnisvolle Prozesse wie das „Nachsaubern“? Ähnlich wie beim Nachreifen, wenn eine unreife Banane in der Obstschale reif wird, fällt dann der Schmutz von der Tasse, wenn sie im Schrank steht.

Die plausibelste Erklärung ist, dass fast alle hier ein Studium hinter sich haben. Das war für Viele die schönste Zeit im Leben. Und die ist, zumindest für alle WG-Bewohner, untrennbar mit Bergen von schmutzigen Geschirr verbunden. Jetzt versuchen sie, durch ein Ritual mit schmutzigen Tassen die schöne Zeit zurück zu holen.

Meine Hoffnung ist, dass sich die Kollegen nach den schmutzigen Tassen auch wieder an saubere Tassen gewöhnen können. Darum bin ich jetzt dazu übergegangen, Reiniger-Tabs in halbvolle und sogar in leere Spülmaschinen zu legen. Wenn jemand gedankenlos eine Maschine einschaltet, dann ist schon Reiniger drin. Außerdem räume ich systematisch schmutzige Tassen aus dem Schrank in die Spülmaschine. So komme ich durch meine guten Taten am Ende doch noch in den Spülhimmel.

Es bleibt die Sorge, dass jemand die Tabs aus der Maschine nimmt, weil er sich die guten alten Zeiten der schmutzigen Tassen zurück wünscht. Am besten sollte für Nostalgiker immer eine schmutzige Tasse rumstehen.

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sonstiges

Geburt einer Idee – Think – Talk about it

English translation by google – funny but helpful

In meinem Beruf empfinde ich die Entwicklung von Ideen besonders „beglückend“. Nach meiner Erfahrung entstehen die besten Ideen während eines Gesprächs. Dabei werden Zielsetzungen, Überlegungen und Assoziationen ausgesprochen. Sowohl durch das eigene Erklären, als auch durch das Zuhören entstehen neue Gedanken und Ideen.

Die Teilnehmer an einem solchen Gespräch brauchen natürlich eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Ziel. Außerdem gehören Respekt und Offenheit dazu. Vorgefasste Meinungen und mitgebrachte Ideen sind eher hinderlich. Auch sollte keiner seinen Profilierungsbedarf mitbringen.

Woran liegt es, dass Reden und Zuhören so eine große Rolle spielen?

Das wird mit an unserer Gehirnstruktur liegen. Da gibt es eine Erklärungskomponente, die besonders erfinderisch ist. Sie versucht, aus dem, was wir hören und sehen, einen sinnvollen Zusammenhang herzustellen. Dabei werden viele Assoziationen abgeklappert. So kann das Zuhören zu einem Gedanken oder einer Idee führen, die davor weder beim Sprecher noch beim Zuhörer vorhanden war.

Auch das Reden leistet seinen Beitrag. Wenn man seine Überlegungen erklärt, sucht man nach Formulierungen, die beim Gegenüber Verständnis schaffen. Dabei ordnet man auch die eigenen Gedanken und schafft Anknüpfungspunkte für weitere Assoziationen. Frei nach dem Motto: wie Soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage.