Schlagwort: Feuershow
Am kommenden Wochenende steigt in Landshut wieder das Stadtsspektakel. Dieses Straßenkunst Festival hat jetzt schon Tradition. Bei den ersten beiden Aufführungen waren die Masters of Desaster als Local Heroes dabei. Danach haben wir pausiert. Zuschauen ist auch nicht schlecht, zumal mit den Jahren immer mehr hochkarätige Acts zu sehen sind.
Jetzt haben sich meine Keulikaze Freunde wieder angemeldet.
Bei der Feuershow am Freitag Abend werde ich als Gast-Jongleur mitmachen.
Schluss mit dem Kasperltheater
Was ich mir am Samstag vorgenommen hatte, war schon etwas ambitioniert bis verwegen. Weil meine Jonglier-Kumpane keine Zeit hatten, habe ich zugesagt, um Mitternacht eine kleine Feuershow alleine aufzuführen. Das ist noch keine Heldentat, habe ich schon mehrfach gemacht. Mutig war dagegen, für den gleichen Abend noch einen zweiten Auftritt anzunehmen, und das noch 60 km entfernt von dem anderen. Ausnahmsweise hat mich meine Frau begleitet, um mich moralisch und logistisch zu unterstützen.
Für eine Feuershow muss es schon etwas dunkel sein. Darum habe ich meine erste Show zu einer großen Geburtstagsfeier gleich gestartet, sobald es ordentlich dämmrig war. Es sollte nicht lange dauern. Trotzdem habe ich mich entschlossen, unserer klassische Anheiznummer zu bringen. Das Publikum war gut drauf und die Sache mit der Stimmung war „a gmaade Wiesn“ (eine gemähte Wiese, also eine sehr leichte oder schon erledigte Aufgabe). Wie erhofft konnte ich als Abschluss auch den Funkenregen zeigen. Da war das Publikum völlig begeistert.
Nach der Show mussten wir gleich packen und aufbrechen, um sicher rechtzeitig bei der nächsten Show zu sein. Dabei ist die Entspannung nach der Show mit einem kleinen Plausch mit dem Publikum immer besonders schön, musste aber ausfallen.
Vor der zweite Show hatten wir dann noch reichlich Zeit zur Vorbereitung. Eigentlich sollte die Hochzeitsfeier pünktlich um Mitternacht enden, vezögerte sich aber deutlich. Vor Beginn der Show instruierte mich noch meine Auftraggeberin, dass sie kein solches „Kasperltheater“ will, wie sie es erst kürzlich bei meinen Kumpels gesehen hatte. Damit meinte sie genau die Nummer, die ich bei meiner ersten Show noch schnell aufgenommen hatte und so erfolgreich fand. Aber klar, Auftrag ist Auftrag, es soll schon so sein wie gewünscht, keine lange Gaudi, sondern kurz und magisch, eher wie ein Feuerwerk. Aus Platzgründen kam kein Funkenregen sondern der Feuerstreuer zum Einsatz. Am Ende gab es noch zu Gitarrenklängen das brennende Herz, gehalten von den Schenkenden und ein langer Kuss vom Brautpaar. Das war ein schöner Schlusspunkt.
Danach war dann Zeit zum Entspannen, auch wenn das Fest aufgelöst war und alles abgebaut und aufgeräumt wurde. Vom Vorbereiten vor dem Aufbruch bis zum Ausräumen nach der Rückkehr war es dann doch fast ein ganzer Arbeitstag, eine Nachtschicht sozusagen.
Unbekannter Überraschungsgast
Carsten vom Käsestand hat mich als Überraschungsgast zu Helmuts Geburtstagsfest eingeladen. Der würde sich bestimmt über mein Kommen und auch über meine Musik freuen.
Von den Geburtstagsgästen kannte ich bisher niemanden. Nur Helmut und Carsten treffe ich jedes mal in Straubing am Stadtplatz.
Gleich am Nebentisch saß ein Mann, der sich ganz sicher war, mich zu kennen, aber nicht wusste, woher. Nachdem wir alle Möglichkeiten abgeklappert haben, muss es wohl sowas wie eine unbestimmte Verwechslung sein. Der Mann war stark beunruhigt, weil er sich sonst auf sein Gedächtnis verlassen kann.
Es war eine fröhliche Gesellschaft, die entlang von Helmuts Bauernhaus im Garten saß. Eigentlich wollte ich nach einem Geburtstagsständchen nur zwischendrin ein paar Stücke spielen, bevor Helmuts Dixi-Freunde starten würden. Die hatten dann doch keine großen Ambitionen und wollten wohl lieber ratschen und zuhören. So spielte ich den halben Abend.
Als richtige Überraschung hatte ich noch eine kleine Feuershow im Gepäck. Der Mann vom Nebentisch wird ab jetzt wissen, woher er mich kennt.
Die Dixi Band hat EIN Lieblingsstück: Charly komm wir fressen eine Leiche (eigentlich sentimental Journey), das sie dann gleich zweimal hintereinander spielten, das aber mit kindlicher Freude. Alle wussten offenbar, dass es so kommen würde, und verlangten die Zugabe, bevor das Lied richtig zu Ende war.
Besonders freue ich mich über die Bekanntschaft mit Helmuts Frau. Sie hat mir das Haus erklärt. Außerdem hütet sie den Kalender mit den Reservierungen. So können wir nächstes Jahr mal zum Essen kommen, ein Vergnügen, das offenbar sehr begehrt ist.
Mittelalter mit Einschränkungen
Als Jongleure waren wir heute zu einem Geburtstag eingeladen. Der Jubilar sollte mit einer mittelalterlichen Feuershow überrascht werden. Ein Glück dass kein Regen sondern nur mäßiger Frost angesagt war. Mittelalter heßt Strumpfhosen und weites Hemd mit ordentlicher Unterwäsche. Problematisch wird es beim Schuhwerk. Wir haben sogenannte Römer Sandalen. Die sind einfach aus einem Flecken Leder geschnitten und geschnürt. Das ist nicht viel besser als barfuß. Bei diesen Temperaturen ist das nichts für mich. Lieber Weichei als krank.
Bei der Show haben meine jungen Kumpane dem Publikum die Sache so erklärt: „Wir beide sind Mittelalter und der hier ist ein ganz Alter.“ Echte Freunde eben.