Da hatte ich schon gedacht, der Amtsschimmel in Regensburg sei diesmal besser gestimmt. Ok, man wollte mir keine Genehmigung zuschicken, weil ich ja nicht persönlich bekannt bin. Immerhin wurde mir der genaue Termin und der Raum zur Abholung meiner Genehmigung genannt und sogar ein günstiges Parkhaus empfohlen.
Dann kam es aber doch andres. In der Amtsstube war nur eine Auszubildende in ihrer ersten Woche. Natürlich hatte man ihr zu meinem Anliegen nichts aufgetragen. Alle Kollegen, die etwas hätten machen können, waren auf einer wichtigen Besprechung. Die junge Frau hatte sich auch noch nicht die nötige Grießgränigkeit und Herablassung angeeignet, die offenbar zur Amtsausübung erforderlich ist. Sie hat sich im Gegenteil sehr bemüht, jemanden zu finden, der helfen könnte, leider vergeblich. Die Besprechung würde ja sicher vor Dienstschluss enden, dann kann ich kurz vor Mittag meine Genehmigung haben. So wars dann auch.
Was soll die junge Frau eigentlich lernen? Will sie eigentlich Pferdepflegerin werden, wegen Schimmel und so? Ich vermute aber, dass der Begriff eigentlich aus der Botanik stammt. Buh, war der schlecht!
Der Kohlmarkt am alten Rathaus ist von der Kulisse her der schönste Platz in Regensburg. Es gibt einen Brunnen mit großen Bäumen und zwei Eiscafes. Für Fußgängerzone ist sagenhaft viel Verkehr, fast soviel Lärm wie an einer Durchgangsstraße. Dafür hat man da viel aufmerksames Publikum, weil jeder Besucher und jeder Flaneur hier vorbei kommt. Der schönste Platz für Zuhörer waren die Stufen des Brunnens hinter mir.
Besonderes Erlebnis:
Im Straßencafe am Tisch direkt neben mir ließ sich die Bäckereiverkauferin nieder, bei der ich in Landshut fast jedes Wochenende einkaufe, meistens mit Kleingeld aus der Straßenmusik. Sie saß da mit einer Freundin bestimmt eine halbe Stunde, ohne mich zu erkennen. Am nächsten Morgen war sie wieder im Bäckerladen und hat mich freundlich begrüßt, aber sicher keine Ahnung von meiner Straßenmusik. Man nimmt oft nur wahr, was man erwartet.
Erstaunlich sind die vielen Stadtführungen, die hier durch die Altstadt getrieben werden. Entweder eilen sie vorbei, um den Anschluss zur Gruppe nicht zu verlieren, oder sie lauschen den Erklärungen ihres Stadtführers. Eine erfreuliche Ausnahme war da eine Gruppe am Heidplatz, meiner zweiten Station. Als die Gruppe eintraf, war ich noch am Aufbau. Der Guide erkundigte sich gleich nach meiner Musik und kündigte mich dann seiner Gruppe an. Vorher hatte er natürlich noch einiges zu erzählen. Danach lauschte dann die ganze Gruppe andächtig bei zwei von meinen Tangos.
Der Haidplatz ist ganz anders als der Kohlmarkt, nicht so eng und belebt, sondern weit und eher ruhig. Dabei gibt es auch viele Menschen und Verkehr, auch Straßencafes, aber viel mehr Fläche, so dass sich alles etwas verliert. So entsteht eine ruhige, gelassene Atmosphäre. Von meinem Platz, wieder beim Brunnen, waren die Gäste recht weit entfernt. Trotzdem kann welche quer über den Platz, um sich für die schöne Zeit mit meiner Musik zu bedanken.
Hier noch eine Impression vom abschließenden Besuch bei der Wurstkuchel.