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Südamerikanischer Abend beim Alten Wirt in Adlkofen

In letzter Zeit stand Radio Canta Con Noi im Vordergrund meiner musikalischen Aktivitäten. Jetzt steht ein Abend an, bei dem ich mich ganz auf den Schwerpunkt meines Repertoires konzentrieren werde, auf Musik aus Südamerika. Nach meiner musikalischen Landkarte beginnt die Reise in Brasilien und führt über Cuba und die Anden nach Argentinien. Seit ich das erste mal einen solchen Abend bestritten habe, hat sich schon einiges getan. Besonders kubanische Lieder sind dazu gekommen, die diese bittersüße, leichte Melancholie verbreiten. Auch ein paar neue Tangolieder gibt es. Die Liste der Stücke reicht für einen wirklich langen Abend. Wir werden schon sehen, wie sich die Stimmung entwickelt.

Der Wirt hat schon eine Reihe ähnlicher Themenabende veranstaltet. Zum ausgewählten Land oder zur Region gibt es ein landestypisches Menü und die musikalische Begleitung. Diesmal ist Südamerika dran. Ich freue mich, dass ich dabei den musikalischen Reiseführer spielen darf. Vielleicht kann ich bei dem einen oder anderen sogar die Liebe zum Tango wecken oder einen sanften Traum von Ferne. Auf jeden Fall will ich die Gästen mit leichter Beschwingtheit durch den Abend geleiten. Darum darf dieses Stück sicher nicht fehlen.

Man beachte, dass in dem Stück ein „Gstanzl“-Teil enthalten ist, den jeder Interpret anders singt. Bei mir kippt der Teil dann doch ins Bayrische – passend zum Alten Wirt.

 

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100 Canciones Straßenmusik

​Blutiger Daumen in Ingolstadt

Straßenmusik in Ingolstadt ist eine sichere Wette. Am Wochenmarkt beim Stadttheater ist viel Genusspublikum unterwegs. Nach 2 Stunden dort war der Markt zu Ende und für mich war ein Stellungswechsel angesagt.

Die Fußgängerzone ist im Wesentlichen eine lange Einkaufsstraße. Das ist nicht so ideal, weil die Leute oft eilig unterwegs sind. Ich habe mir ein Plätzchen vor einer Bankfiliale gesucht, wo man samstags keinen stöhrt. Gegenüber Ruhebänke und zwei Straßencafes, alles auf diskreter Distanz.

Als erkennbar war, dass meine Musik im Straßencafe gut ankommt, habe ich ein paar Renomierstücke ausgepackt, zwei Piazzollas und zwei gezupfte Milongas, die was her machen. Damit habe ich es nicht schlecht erraten. Auch die Bossa- und Cuba-Sektion scheint gefallen zu haben. Nach 3 Stunden Musizieren war ich fast fitter als am Vormittag. Der Zuspruch der Leute hat mich wohl angestachelt. Auch Stücke, wo ich am Vormittag ungewohnte Hänger hatte, liefen wieder einwandfrei. Die anfängliche Schwäche mag vielleicht der unvorsichtige Genuss eines dunklen Bieres einer heimischen Kopfweh-Brauerei am Vorabend verursacht haben.

Gute Zuhörer waren auch Väter mit ihren Kleinkindern. Die haben Zeit zum Trödeln, während die Mütter die Läden ansteuern können, ohne dauernd warten zu müssen. Besonders nett war ein Knirps, der gerade mal laufen konnte, aber schon prima mit der Windel wackeln. Ein paar Stücke lang hat so eine kleine Gesellschaft bei mir gelagert.

Eine Gruppe aus dem Straßencafe bedankte sich beim Abshied, das sei jetzt wie ein Urlaubstag gewesen. Eine andere Gruppe wünschte sich noch was Spanisches, weil die Damen am Tisch gerade vom Spanien-Urlaub zurück waren.

Als ich später mit „Prima di andare via“ das Ende meiner Darbietungen ansteuerte, stellte sich heraus, dass damit ohnehin das Ende gekommen wäre. Das Stück ist angesprochen basslastig und wegen des scharfkantig gebrochenen Nagels war nun endlich mein Daumen blutig. Das ist doch wahre Ausdauer – spielen, bis die Finger bluten.

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Portucalis Sommerfest

Die Wirtsleute vom Cafe Portucalis haben zu einem Sommerfest auf einen Bauernhof in den niederbayrischen Hügeln eingeladen. Ein lauer Sommerabend mit Buffet und Musik.

Weil mein Freund Tom bei beiden angekündigten Musik-Formationen des Abends mitspielte, waren wir mit einer kleinen Gruppe unter den Gästen. In abwechselnden Sets wurde Flamenco und eine Blues-Melange serviert.

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Mein Beitrag sollte lediglich das Bühnenlicht sein. Meine Gitarre sollte ich nur für „Notfälle“ mitnehmen. Eigentlich hoffte ich, dass die Flamenco-Sängerin ein spontanes Stück mit mir bringen würde. In einer Pause einigten wir uns auf ein Stück und die Tonlage. Nach dem letzten Flamenco-Set haben wir es dann vorgetragen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

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Jakober Kirchweih familiär

Die Jakober Kirchweih zeigte sich diesmal nochmals anders als im letzten Jahr. War sie letztes Jahr noch am Jakobsplatz angesiedelt, so war sie dieses Jahr direkt vor der Kirche, scheinbar noch ein wenig kleiner, auf jeden Fall kompakter. Ich fand es gut. Von außen gesehen wirkt es merkwürdig, dass die Kirchweih durch einen Bauzaun von Straßenverkehr und Trambahn abgetrennt ist. Natürlich ist das zur Sicherheit notwendig.

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Durch den ausgelegten Kunstrasen entsteht eine Insel. Die Liegestühte und die flatternden Fähnchen machen daraus das Sonnendeck eines Kreuzfahrschiffes. Dadurch wird der Verkehr zu Meeresrauschen.

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Auf dem Bild sehen wir Fabio Esposito, der schon am Anfang seiner Karriere dem Viertel verbunden war, und am Samstag kleine und große Gäste zu Lachen brachte. Noch bevor er mit seinem Unterhaltungsfeldzug auf der Kirchweih begann, hat er sich als „echter Italiener“ geoutet und mich mit seiner authentischen Adriano-Stimme unterstützt. Ein cooler Hund!

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Für mich war die Stimmung auf dem Jakober Sonnendeck ideal. Die Kreuzfahrt-Illusion passte wunderbar zu meiner entspannten Musik. So kann man es schon zwei Nachmittage lang aushalten.

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Open AIR Tango in Ingolstadt kontrovers

Den Open-Air-Tango in Ingolstadt fand ich sehr schön. Zur moralischen Unterstützung hatte ich einen Kollegen dabei. Zu meiner Überraschung traf ich dort den Fotografen Ernst, der auf seinen Foto-Ausflügen immer wieder mal schaut, wo er mich treffen kann. So kam es schon zu verschiedenen schönen Erlebnissen. Meine Pläne hier zu veröffentlichen, hat also schon seinen Sinn.

Für eine junge Tango-Szene und einen Mittwochabend waren in Ingolstadt recht viele Tänzer da,  und das ungewöhnlich früh. Ein echter Tango-Tänzer geht eigentlich nicht vor 22:00 aus dem Haus. Da wäre diese Veranstaltung schon wieder zu Ende gewesen.

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Foto: Ernst Bokkelkamp

Die Kontroverse aus dem Titel ist ironisch gemeint, aber nicht ganz ohne Anlass. Der erste Punkt war die Begegnung mit einem Lokalredakteur, der auch einen Artikel über diesen Abend verfasst hat. Er hielt mich wohl wegen meines Outfits für einen Argentinier und wollte sich auf Spanisch mit mir unterhalten. Da das nicht möglich war, hätte er trotzdem gerne mit mir über argentinische Politik gesprochen. Er selbst bezeichnete sich als Kirchnerist, was wohl auch sein blaues Halstuch erklären könnte. Leider bin ich da wieder der Falsche. Für mich hat Tango nichts mit Politik zu tun. Das mag in der Geschichte schon mal anders gewesen sein. Kurz danach habe ich meine beiden Caceres-Stücke zum Besten gegeben. Die sind nun eher schon politisch und liegen nach meinem Verständnis eher nicht auf der Linie der Familie Kirchner. Aber was verstehe ich schon davon?

Genau nach diesen beiden Stücken bedankte sich ein Tänzer ganz überschwänglich bei mir, weil er endlich auf modernere Musik tanzen durfte. Sabine an den Plattentellern musste darüber schmunzeln. Sie macht sich echt Gedanken darüber, was sie den Tänzern auflegt und kennt die Vorlieben der jeweils anwesenden. Allen zugleich kann man es aber nie recht machen. Ihr Herz gehört den Tangos der 20er. Damals war die Musik noch frech und ungestüm. Bei der Abfolge achtet sie auf klare Strukturen mit Tandas und Cortinas, damit die Tänzer sich besser einstellen können. Das sind Dinge, die ich mir erst noch zurecht legen muss. Bis jetzt geht es bei mir mit den Stilen und Gattungen recht gemischt zu, mit einem klaren Hang zu Milonga und Candombe, weil da auch die Gitarre gut rüber kommt.

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Foto: Ernst Bokkelkamp

Der Abend als Ganzes war prima. Meine Musik hat sogar ein paar Tango-fremde auf die Tanzfläche gelockt. Was will man mehr? Das kann man schon mal wiederholen.

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Landshuter spenden für Kinderhilfe – Tipps vom Musi Martl

Bei meinem Straßenmusikauftritt in Landshut ist einiges für die Kinderhilfe Ruanda zusammengekommen und hoffentlich auch schon in Ruanda eingetroffen. Nicht allen Zuhörern wird der gute Zweck bewusst gewesen sein. Einige waren natürlich besonders großzügig. Als Straßenmusiker bekommt man sonst nicht so viele Scheine in den Kasten.

Interessant fand ich eine Begegnung mit einem Mann, der mich in einer längeren Pause ansprach, ob ich wohl noch etwas spielen würde. Er besucht gelegentlich meinen Blog und wusste daher, dass er mich hier finden konnte. Er ist auch Hobby-Musiker. Seine Sparte ist die Volksmusik. Da stehen ihm alle Wirtshaustüren offen.

Er kennt aber auch einige Lokale, die für mich interessant sein könnten. Im Sommer mangelt es nicht an guten Gelegenheiten. Da locken Straßen und Plätze und die Feste überschlagen sich. Aber es kommen auch wieder andere Zeiten. Im Herbst und Winter freut man sich über einen gemütlichen Abend in einem Cafe oder einer Kneipe. Dann ist es Zeit,  sich an solche Tipps zu erinnern.

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Salsa-Sause in Vilsbiburg

Schon gleich, als wir uns am Wochenmarkt in Vilsbiburg kennengelernt hatten, haben sich Erika und Wolfgang entschlossen, mich mit meiner Gitarre auf ihr Fest einzuladen. Das haben sie richtig angefangen und gleich den Termin festgemacht. OK, bei einem Geburtstag fällt die Wahl nicht schwer. Tatsächlich war jetzt die perfekte Zeit und das perfekte Wetter für eine Feier in Biergarten-Atmosphäre.

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Die beiden sind tanzbegeistert und haben schon bei unserem ersten Treffen einen Tango auf das Straßenpflaster gelegt. Seither waren  sie auf jedem unserer Konzerte in der Gegend. Sie sind aber nicht nur beim Tango, sondern auch beim Salsa sehr aktiv. So war jetzt auf der Feier auch ein Salsa-DJ, der Tanzmusik für die recht starke Salsa-Fraktion auflegte. Da wurde noch mitten in der Nacht abgetanzt und die halbe Gesellschaft war auf der Tanzfläche.

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Auch bei meiner Musik haben die Gäste getanzt. Besonders die alten Italiener sind da gut angekommen. Am Ende habe ich sogar noch ein paar bairische Lieder gebracht, wenn auch nicht Volksmusik, sondern Ringsgwandl und Co. Zur Stimmung hat das gut gepasst. Auch der weit gereisten Verwandtschaft hat das gefallen.

An dem Abend hat alles gepasst. Bestes Wetter, schöne Umgebung, leckeres Essen, gute Musik und gut gelaunte Gäste. Was wünscht man sich mehr?

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Bericht von der Fußballiade

Mein musikalischer Einsatz bei der Fußballiade ist ganz anders verlaufen als gedacht. Erst hat es viel später angefangen und dann viel länger gedauert. Also das war so:

Vor dem Einzug der Teilnehmer waren nicht viel mehr Besucher in der Stadt, als das an einem Feiertag üblich wäre. Darum habe ich die erste Stunde für eine Hand voll Leute gespielt. Darunter auch ein Mann, der sich später als Nachbar unserer Sängerin erwies. Landshut ist eben doch nicht so groß.

Kurz vor dem Einzug hat eine Samba-Trommelgruppe losgelegt und den Stadtplatz akustisch eingeebnet. Die Prognose des Nachbarn, der Radau wäre nach 10 Minuten vorbei, war dann doch bloß eine unbegründete Hoffung. Die Trommler hielten die ganze Stunde durch, die der Einzug dauerte. An den Schildern vor den Abschnitten war abzulesen, dass es 200 Gruppen mit 2.500 Teilnehmern waren, davon bestimmt 2.000 Kinder und Jugendliche. Nach dem Einzug füllten sich die Tische vor meiner kleinen Bühne langsam. Ich schätze, dass die Hälfte der Besucher wegen meiner Musik hier Platz nahmen.

Eine Besonderheit an dieser Veranstaltung ist die Zutraulichkeit des jugendlichen Publikums. Immer wieder kamen ein paar Jungs während eines Stücks auf die Bühne, um sich mit mir fotografieren zu lassen. Jedes mal habe ich eine Karte mitgegeben und um Zusendung von Fotos gebeten. Dieses hat mich schon mal erreicht.

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Eine größere Gruppe von Fußballern machte sich immer wieder lautstark bemerkbar. Aus ihrem übertriebenen Jubel schloss ich, dass sie gerne mehr Stimmungsmusik gehabt hätten. Das gehört leider nicht zu meinem Programm. Immerhin spielte ich den Red Horse Boogie, der schon etwas mitreissen kann. Als ich mit meiner Spielzeit und meiner Konzentration am Ende war, wollte ich mal sehen, was bei der Truppe hinter den Rufen noch steckt. Ich würde noch was fetziges spielen, wenn sie auf der Bühne mitsingen. Erst wollten sie nur ihren Trainer vorschicken. Dann waren sie aber doch alle da, eine Jugendmannschaft mit Betreuern. Dann legten wir los mit „Pfiade God Sepp“. Im Fußball gehört Singen und Hüpfen untrennbar Zusammen. Meine kleine Bühne wackelte so, dass ich den Trainer bitten musste, das Lautsprecherstativ festzuhalten, damit es nicht umfällt. Man muss auch sagen, dass Fußballer echt laut „singen“ können. In meinem Ohr hat es ganz schön geklingelt. Zum Abschluss gab es noch ein Gruppenfoto, das hoffentlich mal hier erscheint.

Als ich schon gepackt hatte, riefen mich die Fußballer nochmal an ihren Tisch, sie wollten gerne mehr Musik, am liebsten zum Mitsingen. Sie riefen auch einen Schankkellner vom Italiener, der mich hier engagiert hat, damit der die italienischen Lieder unterstützen könnte. Der kannte aber die Texte nicht wirklich, das wäre ja eher die Musik seiner Eltern. Dafür schlug er vor, „We are the Champions“ zu singen, das könnte doch jeder Fußballer. Naja, aber eben nur diese eine Zeile. Offenbar war ich wieder der einzige, der Text und Melodie kannte, leider keine Gitarren-Begleitung. So eierten wir ganz schön rum, aber lustig war es trotzdem.

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Vilsbiburg Nachlese – Gracias a la vida

Vilsbiburg am letzten Samstag war ein wirklich schöner Start in die neue Straßenmusik Saison. Das erste Mal war es an einem Samstag warm genug. Die Leute waren gut aufgelegt und ich war schon länger nicht mehr da. Viele Bekannte sind vorbei gekommen. Aber auch Leute die ich nicht kenne, haben mich freundlich begrüßt: „Schön, dass Sie wieder da sind!“

Zum Glück habe ich dran gedacht, Flyer für den Auftritt in Jimmy’s Café mitzubringen. Davon wurden doch einige mitgenommen. Da hoffe ich, dass eine Delegation aus Vilsbibug zu unserem Konzert erscheinen wird.

In Vilsbiburg wurde auch viel mit Handys gefilmt. Ein wenig hatte ich gehofft, eines der Videos zu bekommen. Aber das kann ja noch werden.

Wieder mal gab es einen Musikwunsch, den ich nicht erfüllen konnte. Immerhin kann ich dem Wunsch hier mit einem Video nachkommen. Und das gleich mit zwei großen Sängerinnen am Start.

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Probelauf von Radio Canta Con Noi

Bei den letzten kleinen Auftritten gab es auch die Gelegenheit, Radio Canta Con Noi auszuprobieren. Mein Fazit:

  • Es funktioniert, die Texte auf dem Smartphone anzuschauen. Die Seite kommt bei Google ganz oben. Es ist aber mühsam, jedem den Namen zu buchstabieren. Dafür brauchen wir sowas wie ein Banner.
  • Im Zielpublikum gibt es nicht halb so viele Smartphones wie ich angenommen hatte. Da können ein paar Handouts nicht schaden.
  • Die Aufmerksamkeit ebbt schnell ab. 3 Stücke zum Mitsingen hintereinander sind mehr als genug. Lieber sollte man später noch eines nachlegen.
  • Susanna von Adriano Celentano gehört ins Programm. Immerhin war der Name über 10 Jahre auf Rang 1. Daher kann es leicht sein, dass eine Susanne unter den Gästen ist.

Bei dieser Gelegenheit will ich mich nochmal bei denen bedanken, die schon Vorschläge für das Programm von Radio Canta Con Noi eingebracht haben.

Jetzt machen wir noch einen Probelauf, bei dem wir vielleicht schon was verbessern können.

Plakat-Radio Canta Con Noi

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Breakdance in Dorfen

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Um das schöne Herbstwetter zu nutzen, habe ich dem Stadtplatz in Dorfen einen  Überraschungsbesuch abgestattet. Besondere Begegnung war ein Junge, der mir lange treu zuhörte, bis er ankündigte, jetzt mal ein wenig zu tanzen. Dass er damit Breakdance meinte, hätte ich nicht erwartet. Dafür hatte ich ihn einfach zu jung gehalten. Meine Musik passt leider nicht besonders gut zu dieser Tanzrichtung. Er hat trotzdem recht ausdauernd „getanzt“, auch wenn ich es ihm rhythmisch nicht ganz leicht gemacht habe.

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Radio Canta Con Noi

Im Urlaub haben wir fleißig Italo-Hits zum Mitsingen geübt. In ein paar Wochen wollen wir das mal auf einer Geburtstagsfeier ausprobieren. Dafür braucht man natürlich einen griffigen Namen, damit die Zuhörer und potentiellen Mitsänger wissen, dass es ernst gemeint ist. Schon nach wenigen Minuten und einer kurzen Beratung zum italienischen Imperativ stand der Name fest. Radio Canta Con Noi. Zum Radio müssen uns noch ein paar nette Geräusche einfallen, die der Suche nach dem richtigen Sender entsprechen.

Wenn die Leute mitsingen sollen, brauchen sie dazu die Texte. Jeder kennt die Melodien, doch kaum jemand kennt mehr als 2 Worte vom Refrain. Zum Drucken und verteilen der Texte gibt es eine zeitgemäße Alternative. Heute hat doch jeder zweite ein Smartphone. Darum stellen wir hier unsere Texte online.

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Vielleicht hat jemand von euch noch einen Vorschlag, welches italienische Lied wir in unser Mitsing Programm aufnehmen sollten. Bitte gern als Kommentar.

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Fotos von der Jakober Kirchweih

Die Jakober Kirchweih in Augsburg ist nun schon wieder eine Woche her. Schön war’s. Ein wirklich ganz kleines Volksfest, das auf die Einbindung der Nachbarschaft ausgerichtet ist.

Das Zentrum vom Jakobsplatz, wo das Fest stattfand, bildet ein Brunnen mit Bäumen herum und Tischen im Schatten. Am Platz verteilt ein paar Buden, Bierbänke, ein kleines Fahrgeschäft und eine Bühne mit Zeltdach. Ich war vor der Bühne postiert. Meine Ausrüstung war ausreichend, um den Platz moderat zu beschallen. Zuerst machte ich mir Sorgen wegen der Musik beim Fahrgeschäft. Die machten ihre Musik aber sofort aus, sobald sie was von mir hörten. Das war recht angenehm.

Foto: Ernst Bokkelkamp
Foto: Ernst Bokkelkamp

Für mich eine völlig neue Erfahrung war die musikalische Begleitung einer Modenschau. Dabei habe ich erst mal klein angefangen, nämlich mit einer Kindermodenschau. Dafür hatte ich extra ein paar kindgerechte Stücke parat. Die Kinder waren aber so schnell, dass nicht alle Stücke zum Einsatz kamen. Alle Familien der Kinder Modells waren gekommen, daher gab es viele Zuschauer.

Später gab es dann eine Bademodenschau. Dazu sollte ich italienische Stücke bringen. Die Moderatorin musste einiges zu den gezeigten Teilen sagen. Dabei konnte sie nicht jeweils auf  das Ende eines Stückes warten. So habe ich einfach dem Gesang aufgeschoben oder bin vom Mikro weggegangen, um zur Moderation überzublenden. Das hat ganz gut funktioniert. Eben echt professionell 😉

Foto: Ernst Bokkelkamp
Foto: Ernst Bokkelkamp

Obwohl ich nicht im Programm genannt war und auch sonst nicht für mich geworben wurde, waren ein paar Fans da. Das hat mich schon gefreut. Ernst Bokkdkaup, von dem die schönen Bilder stammen, ist auch extra gekommen, um zu fotografieren. Da fühle ich mich sehr geehrt.

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We show up 100%

In letzter Zeit habe ich mehrfach Nachfragen zu lange zugesagten Terminen bekommen. Das verwunderte mich im ersten Moment, weil ich mir Termine doch immer gewissenhaft eintrage und nach meiner Erinnerung noch kein Auftritt habe platzen lassen. Offensichtlich gibt es eine gewisse Skepsis was die Zuverlässigkeit von Musikern angeht. So richtig klar wurde mir das, als ich erfuhr, dass bereits ein Auftritt nicht zustande gekommen war wegen eines Gerüchts über einen früheren geplatzten Auftritt, der in Wirklichkeit garnicht beauftragt sondern an wen anders gegangen war, der ihn dann hatte platzen lassen. Da kannst Du mal sehen. Natürlich trifft den „Empfänger“ des Gerüchts, der sich davon hat leiten lassen, keine Schuld. Der wollte einfach auf „Nummer Sicher“ gehen.

Die Skepsis trifft vielleicht eher die Amateure als die Profis, denen man unterstellt, dass sie professionell agieren und auf ihre Reputation achten. Was soll man da als Amateur tun. Man könnte sich zertifizieren lassen, oder eine Agentur beauftragen, die nach jedem vereinbarten Auftritt die Kundenzufriedenheit abfragt. Vielleicht sollte ich selber so einen Dienst anbieten? Dann vergebe ich das Gütesiegel „We show up 100%“

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Kindermoden bei der Jakober Kirchweih

Am Sonntag werde ich auf der Jakober Kirchweih musizieren. Dabei darf ich auch eine kleine Kindermodenschau begleiten. Mit dem „Roten Pferd“ habe ich ja schon einen echten Kinderhit im Programm. Jetzt nehme ich noch die Pippi Langstrumpf auf. Das ist lustig und passt eigentlich gut zum Thema Kleider.

Natürlich wird meine Version ohne Gesang und dafür mit viel Gitarrengezupfe werden.

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Fotos von Para Esta Noche in der Residenz

Peter Rußwurm hat diese tollen Fotos von unserem Auftritt in der Residenz gemacht und auf Facebook veröffentlicht.

Fotot Peter Rußwurm
Foto: Peter Rußwurm
Foto: Peter Rußwurm
Foto: Peter Rußwurm
Foto: Peter Rußwum
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Bewegte Bilder aus Freising

Wenn es aus Freising bewegte Bilder von 100 Canciones gibt, dann stammen sie meinstens von Willi Pronold. So auch diese Aufnahme vom 7-jährigen Jubiläum im Alten Gefängnis.

 

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Langer Abend im Alten Gefängnis Freising

Am späten Nachmittag wurden noch für den Abend vor Unwetter mit Hagel und Starkregen gewarnt. Auf dem Weg nach Freising waren dann die Gewitterwolken verzogen. Der ganze Abend verlief ungetrübt.

Schon bei meinem Technik Aufbau war über die Hälfte der Tische belegt und die meisten anderen reserviert. Über den Abend hin war der Hof vom Alten Gefängnis gut gefüllt. Von kurz nach 19 bis weit nach 22 Uhr habe ich meine schönsten Stücke gespielt und gesungen. Die Freunde vom Alten Gefängnis waren zahlreich gekommen, aber auch einige Freisinger, die mich von der Straßenmusik kennen. Sogar eine Gruppe von Österreichischen Touristen war da, die meine Musik vom Domberg herunter gelockt hat.

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Schließlich musste aus Rücksicht auf die Anwohner die Musik schweigen und die verbleibenden Gäste nach Innen umziehen. Beim Abbau interessierte sich dieser junge Mann aus Paraguay für meine Gitarre. Mit Hut sieht er gleich nach Profi aus, auch wenn die Gitarre eigentlich nicht sein Instrument ist.

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Ein kleines Grüppchen blieb dann doch im Hof hängen, um noch ein Paar leise Lieder zu hören. Dieser Junge Mann wollte sich auch in das kleine Privatkonzert einbringen, weil seine Freundin so sehr auf seinen Gesang steht. Die wollte dann auch immer noch mehr von ihm hören, davon
scheint ihr Glück abzuhängen. Ausser ihr war auch eine ganze Fankurve junger Frauen da. Da gibt es doch Unterschiede im Zielpublikum. Die jungen Damen waren ganz verzückt von Liedern, die ich bisher noch nie gehört hatte.

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Irgendwann musste ich die Session abbrechen, weil meine Gitarre dringend mit mir heimfahren wollte. Da war es doch schon nach 1 und ich hatte einen langen Tag hinter mir. Auch der schönste Abend muss
einmal zu Ende gehen.

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Fotos aus Regensburg

Der Hobby-Fotograf Ernst Bokkelkamp und seine Foto-Gruppe haben sich das Thema „Menschen bei der Arbeit“ vorgenommen. Er hat einen Straßenmusiker beim Musizieren in Bildern eingefangen.

Fotot: Ernst Bokkelkamp
Fotot: Ernst Bokkelkamp
Fotot: Ernst Bokkelkamp
Fotot: Ernst Bokkelkamp
Fotot: Ernst Bokkelkamp
Fotot: Ernst Bokkelkamp

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100 Canciones sonstiges Termine

Straubing am 12.4.2014

Vom Wetter in diesem Frühling bin ich begeistert. Wie grauslig war das letztes Jahr um diese Zeit. Sowas muss man ausnutzen. Darum bin ich viel in Sachen Straßenmusik unterwegs. So auch nächste Woche in Straubing. Letztes Jahr war ich garnicht dort. Jetzt wird es mal wieder Zeit. Vielleicht kommen ja auch ein paar Tango-Tänzer vorbei, wo wir doch erst vor kurzem in Straubing zum Tanz aufgespielt haben.

Straubing-Tänzchen

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Zigeuner-Haare – Hijo de Ia Luna

In Vilsbiburg habe ich natürlich eine ganze Reihe Bekannte getroffen. Davon muss ich nicht viel erzählen. Bemerkenswert ist vielleicht eine Begebenheit mit zwei Frauen.

Eine ältere Dame mit Rolli freute sich mich wieder hier zu sehen. Ich konnte mich nur vage an eine frühere Begegnung hier am Markt erinnern. Sie schien von meiner Musik erfreut (hoffentlich keine Verwechslung) und platzierte sich direkt neben mir um alles gut zu hören. Nach kurzem blieb eine Frau mit langen rot gefärbten Haaren vor mir stehen. Sie musterte mein kleine Schiefertafel und schien zu überlegen, ob sie von mir ihre Lieblingslieder erhoffen konnte. Die Rolli-Fahrerin lobte die schönen Haare der anderen und begann dann von ihrer Liebe für Zigeunermusik zu erzählen, was die andere Frau veranlasste, ihre Zigeuner-Vorfahren zu erwähnen. Die beiden Damen schienen nach Gemeinsamkeiten zu tasten.

Dann fragte die Ältere nach dem Mittel zum Haare färben -„Henna“ – das sei aber ungesund – nein, das sei doch Natur und darum gesund, ungesund sei nur Chemie – da sei sie aber schlecht informiert…

Das war für mich der Zeitpunkt, ein Musikstück vorzuschlagen, zwar keine richtige Zigeuner-Musik, aber es handelt von einer Zigeunerin. Um das zu untermauern gab ich eine kurzen Zusammenfassung des Inhalts: eine Zigeuner Mädchen verspricht ihr erstes Kind, um einen Liebsten zu gewinnen. Das war wieder Anlass zu Diskussionen – kann das Liebe sein, ein Kind wegzugeben?

Hey, ich will hier nicht über alles diskutieren, ich spiel euch jetzt das Lied.

Zum Schluss haben mir beide Damen noch eine Demo-CD abgeschwatzt. Eine Freundin, die alles beobachtet hatte, lobte mein diplomatisches Geschick. Ich hatte das ganz anders empfunden. Ich würde sagen, ich habe mich aus einer haarigen Situation herausgeschwindelt.

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Una Carezza in un Pugno – Übersetzung

Nach Längerem muss ich wieder was für mein italienisches Repertoire tun. Das hier ist vielleicht nicht ganz so populär, mir gefällt es aber sehr gut und beim Singen kann man sich richtig reinlegen in die Melodie. Bei mir gibt es natürlich keinen Chor und nur Gitarrenbegleitung. Dafür habe ich einen jazzigen Schluss gezimmert. Wenn es sich vor Publikum bewährt, dann gibt es vielleicht mal eine Aufnahme. Derweil hier das Original und meine deutsche Übersetzung vom Text.

Eine Liebkosung in einer Faust

Um Mitternacht weißt du, dass ich an dich denken werde.
wo immer du sein magst, bist du die meine

Und ich werde das Kissen zwischen den Armen drücken, während ich dein Gesicht suche, das glänzend im Schatten erscheinen wird.

Scheinbar werde  ich einen Stern mitten vom Himmel pflücken. So wirst du mir nicht fern sein, während du in meiner Hand strahlst.

Aber ich möchte nicht, dass du 3 Minuten nach 12 schon an einen anderen Mann denkst.

Schon fühle ich mich gottverlassen und aus meiner Hand, wo du vorher strahltest, ist eine geschlossene Faust geworden.

So schlimm wie jetzt war es noch nie
wenn die Mitternacht kommt
falls du mich wirklich liebst
denke wenigstens eine halbe Stunde an mich
und aus der geschlossenen Faust wird eine Liebkosung entspringen.

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Tapas-Krise – Por que te vas?

„Hinterher hilft Jammern auch nichts mehr.“

Draußen liegt zwar kein Schnee, aber für Straßenmusik ist es deutlich zu kalt und zu nass. So verfiel ich vor ein paar Wochen auf die Idee, mal in einem Wirtshaus zu spielen.

Bei meinen Anfragen musste ich feststellen, dass es wohl einen Unterschied zwischen Musikanten und Musikern gibt. Im musikantenfreundlichen Wirtshaus soll es schon bayrische Musik sein und in das Programm passen. Also nicht irgendwann irgendwelche Musik.

Es brauchte Zeit und einige Absagen bis mir dämmerte, dass sowas wie eine Tapas Bar besser passen würde. Ideal wäre der Chilene in der Tankstelle vor der Stadt. Dass man um die Weihnachtszeit niemanden erreichte, musste nichts heißen. Der Zettel an der Tür war dagegen unmissverständlich: zum Jahresende geschlossen. Da hat wohl auch die Werbung im Fernsehen nichts genutzt. Für den Südamerikaner mag das Essen viel wichtiger sein als das Ambiente, für den Landshuter scheint das nicht zu gelten, der mag es gern gemütlich.

So leicht wollte ich dann noch nicht aufgeben, da musste es doch noch eine andere passende Kneipe für meine Musik geben. Na ja, man sieht schon, dass ich wenig am Abend unterwegs bin und die Kneipen kaum von außen richtig kenne. Die andere Tapas Bar in der Stadt war auch nicht zu erreichen und vor Ort genau so endgültig geschlossen wie die erste.

Woran liegt es, dass gerade jetzt diese Läden alle dicht machen? Vielleicht hat die wunderbare Gitarrenmusik gefehlt, die das Publikum angezogen hätte. Logische Konsequenz: ich muss umgehend in den verbleibenden Kneipen musizieren, um zu verhindern, dass die Kneipenlandschaft ganz verdörrt. Könnte aber auch daran liegen, dass solche Leute wie ich einfach zu wenig ausgehen.

Wie auch immer, diese beiden Kneipen werden nicht wieder kommen. So sei ihnen dieses Lied gewidmet.

oder hier mit bewegten Bildern:
http://www.clipfish.de/musikvideos/video/3979257/javier-alvarez-por-que-te-vas/

Für mich wird sich schon ein trockenes Plätzchen finden, dann halt in der italienischen Gastronomie.

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StadtMusekanten im Prantlgarten

Bevor der Auftritt im Prantlgarten ganz vergessen ist, muss ich hier noch davon berichten. Diesmal haben wir uns ein schattiges Plätzchen beim Eingangsbereich gesucht. Das war gut für uns und für den Kontakt zum Publikum. Entgegen der Ankündigung im Flyer haben wir recht lang gespielt. Wie schon im Vorjahr war am Anfang eher wenig los. Die erste Stunde habe ich hauptsächlich für die Veranstalter gespielt, die teilweise noch am Aufbau waren. Mit der Eröffnungsansprache um 12:00 waren dann auch mehr Besucher da. Wir hatten 3 kleine Sets im Duo vorbereitet. Besonders freut mich, dass im Tango-Set auch zwei Eugenkompositionen waren. Zwischen den Sets habe ich etwas alleine geklampft und gesungen. Vor unserem letzten Set war eine größere Pause, weil der Gummistiefel-Weitwurf angesagt war. Zum Abschluss haben wir die Italiener gegeben. Das scheint den Geschmack der Besucher getroffen zu haben. Als Zugabe haben wir den
Libertango nochmal rausgeholt. Dabei kam es, wie es im Musikerleben mindestens einmal kommen muss. Gleich am Anfang ist mir eine Bass-Saite gerissen. Zum Glück konnte ich meine Melodieteile trotzdem noch spielen, so dass wir das Stück doch zu Ende bringen konnten. Für mich war das ein kleines Heldenstück. Nach gut 3 Stunden Musizieren war es dann auch genug. Da Standen auch schon die Herrn vom Rentner-Jazz-Trio in den Startlöchern.

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Kinderhilfe – Hochzeitsständchen – Gänsehaut

Schon vor Wochen hatte ich eine Genehmigung für Straßenmusik in Landshut eingeholt. Das hat auch prima geklappt. Wir waren am Samstag tatsächlich die einzigen Musikanten in der Altstadt. Natürlich sind viele Bekannte da gewesen. So ist wieder einiges für die Kinderhilfe zusammengekommen.

Besonders schön: ich habe erstmals Charles getroffen. Eigentlich war mein Blog ja anders herum gemeint. Bekannte von der Straße sollten verfolgen können, was sich so mit meiner Musik tut. Das passiert aber nur punktuell. Die Allermeisten aus meiner Blog-Community werde ich wohl kaum persönlich treffen. Aber es kann auch anders kommen. Wie schön!

Unmittelbar nach der Genehmigung kam ein ungewöhnlicher Anruf vom Ordnungsamt. Ein Brautvater wolle seine Tochter beim Auszug aus der Kirche mit Straßenmusik überraschen. Das Ordnungsamt als Künstler-Agentur – finde ich super. Wir waren zur Stelle. Die Sonne hat gelacht und wir haben Gute-Laune-Musik abgeliefert. Soviel Publikum hatten wir bisher noch nie. Juhu, wir sind zu zweit eine richtige Band mit Melodika, Gesang, Gitarre und Percussion.

Als sich bei unseren Klängen die Hochzeitsgesellschaft zerstreut hatte, blieb eine kleine Gruppe Passanten übrig. Sie bedankten sich für die schöne Musik. Sie kamen gerade vom Geburtstagsessen und einer aus der Gruppe hatte beim Zuhören richtig Gänsehaut bekommen. Ah, sowas geht runter wie Öl. Da mussten wir noch 2 Stücke nachlegen.

Später haben wir uns dann mt Freunden zum Grillen getroffen, gemeinsam unsere Verluste betrauert und bis spät in die Nacht am Lagerfeuer musiziert.

War das alles an einen Tag?

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In una casa

Am Samstag war eine der schönen Gelegenheiten, für eine fröhliche Gesellschaft zu musizieren. Eine Geburtstagsfeier im Familienkreis in einem netten Bistro. Una bella compania. Siamo tutti buoni amici.

Erst mal habe ich dezente Hintergrundmusik geliefert. Nach dem Dessert war dann mehr Stimmung angesagt. Mein Einstieg ist gewöhnlich il ragazzo della via Gluck. Die soziale Botschaft des Stückes kommt meistens nicht bei den Zuhörern an, aber das Gefühl, il
Sentimento. Weil mir die Botschaft am Herzen liegt, bringe ich am Ende noch einen Refrain auf Bayrisch.

Wo früher Brennnesseln g’wachsn san, da is heut a Stadt
und in dem Häusl mittn im Greana ( Grünen) is wo des stattg’fundn hat

Nach dem ich alle meine Italo-Hits rausgeballert hatte, war die Truppe sogar zum Tanzen aufgelegt. Klar hab ich da etwas animiert. Tango Negro, das geht in die Beine. Bei Negra Maria gab es eine spontane Flamenco Improvisation. Die Tänzerin hieß tatsächlich Maria. Am Ende hatten dann alle Frauen die Schuhe ausgezogen. Auch eine der Bedienungen musste mittanzen. Schließlich habe ich sogar Sachen wie Locomotive Breath rausgekramt.

Einer der Gäste war von den Adriano Stücken begeistert. Immer wieder wollte er mich mit dem Zuruf „in una Casa“ zu einer weiteren Zugabe anstiften.

Bei der abschließenden Textdiskussion klärten wir die verschiedenen Bedeutungen der so
ähnlich klingenden Worte:

Casa: das Haus
Caso: der Fall
per caso: zufällig
Cosa: die Sache
Coso: Dingsbums

Das musste einmal geklärt werden.

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Straßenbahnmusik

Die BR-Talk-Sendung Nachtlinie wird in einer Straßenbahn aufgenommen, die durch das nächtliche München gondelt. Das hat schon einen gewissen Charme. Seit kurzem werden für die musikalische Umrahmung Straßenmusiker eingeladen. Das passt sehr gut zur entspannten Atmosphäre dieser Sendung.

Im vergangenen Herbst hatte ich schon das Vergnügen, in einem verspäteten Nahverkehrszug zu musizieren. Da hatte ich mir überlegt, wie schön es wäre, mal auf einer  längeren Strecke einen Wagon zu unterhalten. Klar hatte ich mir nicht träumen lassen, dass es jetzt so kommt. Nach der Einladung konnte ich es lange nicht glauben. Weil geteilte Freude doppelte Freude ist, habe ich meinen Freund gebeten, mit seiner Melodika mitzukommen. Er kann so wunderbar improvisieren. Da klingt es gleich nach richtiger Musik. Gern hätte ich die ganze Band mitgebracht. Das war aber aus Platzmangel nicht möglich. Man sieht es nachher im Fernsehen nicht, aber da fährt auch ein Kamerateam mit, sonst gäbe es ja keine Bilder.

Die größte Herausforderung war es, Stücke zu finden, die so kurz sind, wie es in der Sendung vorgesehen ist. Eine Minute ist nicht lang. Da muss man schon ordentlich kürzen. Damit garantiert nichts schief geht, spielen wir Sachen, die auch im Schlaf laufen. Dann bleibt mehr Zeit zum „schee Schaun“, was eigentlich unsere Hauptaufgabe ist, und gerade darin sind wir nicht so gut. Am 14.1.2013 könnt ihr euch selbst ein Urteil bilden, falls wir nicht doch noch der Schere zum Opfer fallen.

Nach insgesamt einer guten Stunde war der ganze Zauber vorbei, und wir haben wirklich nicht mehr als 3 Minuten gespielt. In der Tram waren lauter nette Leute. Ich wäre gerne noch eine Runde gefahren, um noch ein wenig zu musizieren.

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Lampenfieber – Irrationale Ängste

Angeblich geht die Aufregung vor einem Auftritt nie ganz weg. Bei Straßenmusik und Hintergrundbeschallung von Gesellschaften denke ich mir eigentlich nichts mehr. Nur wenn der Kopf leer und die Finger träge werden, werde ich unsicher und ziehe mich lieber auf einfache Lieder zurück. Erst kurz vor Weihnachten hatte ich ein Engagement mit vielen Gästen und massiver Geräuschkulisse. Mir war der ganze Auftritt so angenehm, dass ich sowas gerne jede Woche machen möchte. Es waren viele Bekannte unter den Gästen. Alle waren freundlich zu mir. Das schönste war ein Mann aus Südamerika, der nach einer kleinen Unterhaltung zwei Jobim-Stücke mitgesungen hat. Das hat mir doch sehr geschmeichelt. Stolz bin ich auch, dass ich mich durch wichtige lokale Musikfunktionäre unter den Gästen nicht aus der Ruhe habe bringen lassen.

Ich kann mich aber noch gut an Gelegenheiten erinnern, wo es ganz anders war. Zum Beispiel meinen ersten Feuerauftritt. Damals hatte ich erst ein Jahr zuvor angefangen, mit Feuer rumzufuchteln. Als mir bei der Probe klar wurde, dass fast alle außer mir quasi Profis waren und im Publikum 500 Gäste saßen, hätte ich mir gern ein Loch im Boden gesucht. Zudem war ich als Schlussnummer gesetzt und als einziger in der Zeitung angekündigt. Wie durch ein Wunder habe ich den Auftritt überlebt.

Warum eigentlich ist man so aufgeregt und hat solche Angst, sich der öffentlichen Kritik auszusetzen? Meines Wissens wurde bei solchen Gelegenheiten schon lange niemand mehr gesteinigt. Vermutlich hat man Angst, ausgelacht zu werden. Das tut eigentlich nicht weh, aber es steht für sozialen Abstieg. Wer ausgelacht wird, ist auf dem Weg zum Omega-Status. Das ist eine Erfahrung, die älter ist als die menschliche Sprache. Tatsächlich wird niemand lachen. Die meisten Leute im Publikum respektieren die gezeigte Leistung, auch wenn jeder schon mal was Tolleres gesehen hat. Die anderen würdigen den Mut und die Absicht, das Publikum zu unterhalten. Leider kann sich diese Logik kein Gehör verschaffen, wenn die Stresshormone erst mal zirkulieren.

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Türkischer Tango – Üsküdar’a

Letztes Wochenende war bei unserem Pianisten ein Freund zu Besuch, der ein Fable für alles Türkische hat. Auch für den türkischen Tango ist er begeistert. Er hat einen Ordner mit seinen Noten mitgebracht und wir haben ein paar Stücke probiert. Melodien und Gesang klingen etwas schräg. Das hat seinen eigenen Charme. Wenn dann die Band loslegt, müssen wir aufpassen, dass es nicht einfach nur „nach uns“ klingt. Etwas „Crossover“ sind unsere Sachen ja immer. Jetzt befassen wir uns mit Rhythmen und Tonleitern (ich sage mal Zigeuner-Moll) damit es etwas orientalisch, etwas nach Tango und etwas nach uns klingt.

Hier eines der fraglichen Stücke im folkloristischen Original, bei uns soll das am Ende eine Milonga werden.

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One Note Samba in Freising

Willi Pronold hat in Freising dieses Video aufgenommen.

Nach einem ausgiebigen Ratsch haben wir uns dann noch mit dem Stammtisch im Alten Gefängnis getroffen. Weil eine aus der Runde am Abend zur Olivenernte in die Toskana aufbrechen wollte, wurden zum Abschied noch ein paar alte Adriano-Stücke geschmettert. Da waren alle in ihrem Element, auch unser Thomas an der Gitarre.

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Schöne Stimmung in Freising

Nach so langer Zeit war es in Freising am Markt richtig schön. Schon beim Auspacken sagte mir der Maroni-Mann, jemand hätte schon nach mir gefragt. Was für ein schöner Empfang. Tatsächlich werden meine kleinen Ankündigungen auf diesem Blog auch von meinen lokalen Sympathisanten gelesen.

In einer Spielpause hat mir der Maroni-Mann eine Natural-Spende überreicht. Das passte ganz prima zu der Spätherbst-Stimmung. Die Leute auf dem Markt schienen auch besonders aufgeschlossen. Es gab sogar für ein paar Stücke lang einen richtigen Zuhörerkreis und etwas Applaus (was sonst eher selten üblich ist).

Am Ende habe ich mich dann auch noch mit den Freunden vom Alten Gefängnis getroffen – aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.