Den ersten Tag meiner Franken Tour habe ich wie geplant in Kulmbach verbracht. Alles hat wie am Schnürchen geklappt. Kostenlosen Großparkplatz in Zentrumsnähe angesteuert. Kurzer Fußmarsch zum historischen Marktplatz. Gemütlicher Sitzplatz im Schatten. Vor mir der Würstlstand, der Wochenmarkt und ein voll belegtes Straßencafe. Dazu die ersten Sommertemperaturen im Frühling. Schon beim ersten Stück beginnen die Münzen zu klingen. Immer wieder ein Lächeln oder anerkennende Worte. So geht das, bis die Mittagszeit vorbei ist und der Markt abgebaut wird. Dann ist auch mein Kopf leer und es ist Zeit für mich, aufzuhören.
Zur Stärkung steuere ich die nächstgelegene fränkische Wirtschaft an. Beim Blick auf die Speisekarte lädt mich der einzige Gast im Freien an seinen Tisch ein. Die Franken scheinen mir recht zugänglich und gesprächig zu sein. Das trifft besonders auf Manfred zu. Er hat so viele Tipps für mich, dass ich sie kaum behalten kann. Er ist stolz auf seine Heimatstadt und deren Biertradition, obwohl hier bis Kriegsende auch Weingegend war. Er weiß auch viel über den Niedergang der Industrie in dieser Gegend.
Auch für den Besuch auf der Plassenburg hat Manfred eine Empfehlung. Der Fußweg ist steil und unerquicklich. Der Bus ist bequem und nicht teuer. Weil ich nicht ganz fit bin und mich nicht am ersten Tag schinden muss, bin ich leicht überredet.
Auf der Burg ist außer Baustellenlärm wenig los. nur einem Grüppchen begegne ich, die Abends im gleichen Gasthaus essen. Im Innenbereich der Burg liegt fießes Kopfsteinpflaster, das für den Einradfahrer eine echte Herausforderung darstellt.