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Feuerkunst

Schluss mit dem Kasperltheater

Was ich mir am Samstag vorgenommen hatte, war schon etwas ambitioniert bis verwegen. Weil meine Jonglier-Kumpane keine Zeit hatten, habe ich zugesagt, um Mitternacht eine kleine Feuershow alleine aufzuführen. Das ist noch keine Heldentat, habe ich schon mehrfach gemacht. Mutig war dagegen, für den gleichen Abend noch einen zweiten Auftritt anzunehmen, und das noch 60 km entfernt von dem anderen. Ausnahmsweise hat mich meine Frau begleitet, um mich moralisch und logistisch zu unterstützen.

Für eine Feuershow muss es schon etwas dunkel sein. Darum habe ich meine erste Show zu einer großen Geburtstagsfeier gleich gestartet, sobald es ordentlich dämmrig war. Es sollte nicht lange dauern. Trotzdem habe ich mich entschlossen, unserer klassische Anheiznummer zu bringen. Das Publikum war gut drauf und die Sache mit der Stimmung war „a gmaade Wiesn“ (eine gemähte Wiese, also eine sehr leichte oder schon erledigte Aufgabe). Wie erhofft konnte ich als Abschluss auch den Funkenregen zeigen. Da war das Publikum völlig begeistert.

Nach der Show mussten wir gleich packen und aufbrechen, um sicher rechtzeitig bei der nächsten Show zu sein. Dabei ist die Entspannung nach der Show mit einem kleinen Plausch mit dem Publikum immer besonders schön, musste aber ausfallen.

Vor der zweite Show hatten wir dann noch reichlich Zeit zur Vorbereitung. Eigentlich sollte die Hochzeitsfeier pünktlich um Mitternacht enden, vezögerte sich aber deutlich. Vor Beginn der Show instruierte mich noch meine Auftraggeberin, dass sie kein solches „Kasperltheater“ will, wie sie es erst kürzlich bei meinen Kumpels gesehen hatte. Damit meinte sie genau die Nummer, die ich bei meiner ersten Show noch schnell aufgenommen hatte und so erfolgreich fand. Aber klar, Auftrag ist Auftrag, es soll schon so sein wie gewünscht, keine lange Gaudi, sondern kurz und magisch, eher wie ein Feuerwerk. Aus Platzgründen kam kein Funkenregen sondern der Feuerstreuer zum Einsatz. Am Ende gab es noch zu Gitarrenklängen das brennende Herz, gehalten von den Schenkenden und ein langer Kuss vom Brautpaar. Das war ein schöner Schlusspunkt.

Danach war dann Zeit zum Entspannen, auch wenn das Fest aufgelöst war und alles abgebaut und aufgeräumt wurde. Vom Vorbereiten vor dem Aufbruch bis zum Ausräumen nach der Rückkehr war es dann doch fast ein ganzer Arbeitstag, eine Nachtschicht sozusagen.

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Von 100canciones

Tango, Latin und Folk auf bayerischen Straßen und Plätzen. Wie kommt das und wo gehts hin?

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