Musik im Freien ist für den Rest des Jahres eher Glückssache. So entstand in den letzten Wochen die Idee, mal Musik im Zug zu machen. Im Zug ist es trocken und warm und man sieht was von der Welt. Vielleicht würden sich sogar manche Passagiere an der Musik erfreuen.
Am Sonntag war jetzt die Gelegenheit, diese Idee in die Tat umzusetzen. Weil ich meine Frau zu einem Workshop bringen und abholen wollte, war ich eh den ganzen Tag fern der Heimat. Bei halbwegs passablem Wetter hätte ich mir eine Wanderung vorgenommen. Da durchgehend Regen angesagt war, kam das aber nicht in Frage.
Also habe ich ein Bayernticket gekauft und bin den ganzen Tag mit dem Zug rum kutschiert. Für alle Fälle habe ich die spanische und die Silent-Gitarre mitgenommen. So konnte ich im Zweifel auch spielen ohne jemanden zu stören.
Als Bahnfahrer bin ich doch recht
unerfahren. Man muss sich schon überlegen, wann man wo sein will und wie man dann wieder zurück kommt. Ein paar Sachen habe ich jetzt schon gelernt.
Den Fahrplan muss man sich genau anschauen. Sonst kommt man beim Umsteigen ins Schleudern. Trotzdem muss man die Augen offen halten. Alle meine Anschlusszüge fuhren von geänderten Gleisen ab.
Wie viele Passagiere im Zug sitzen, hängt unter anderem von der
Tageszeit und vom Wetter ab. Bei schlechtem Wetter ist der Zug am Sonntag Nachmittag leer, weil dann keine Wanderer unterwegs sind. Gegen Abend wird es dann voller.
Man muss die Strecke planen, weil nicht überall interessante Landschaft an der Strecke liegt. Nahe den Städten siedelt sich gern Gewerbe an der Bahnstrecke an. Das ist meist nicht sehenswert.
Bei schlechtem Wetter ist die Sicht oft schlecht und man sieht auch von schöner Landschaft nicht viel.
In einem Zug ist es viel lauter als man denkt, besonders in einem alten Zug.
Man soll nicht denken, dass einem im Zug Ieise und ruhige Musikstücke einfallen. Naturgemäß wird eher was flotteres heraus kommen.
8 Antworten auf „Mit dem Bayernticket durch den Regen“
In den Berliner U- und S-Bahnen solltest Du eher nicht spielen. Die meisten Fahrgäste werden nicht beglückt klatschen sondern eher missmutig die Augen verdrehen. Oder sie schließen diese sofort oder schauen intensiv in ihr Buch oder noch intensiver in ihre diversen Smartphones. Dem Musizieren in den Öffentlichen folgt nämlich meistens der Gang mit dem Pappbecher des Musikers durchs Abteil. Dabei spielen einige wirklich sehr gut!
Habe auch schon gehört, dass man vom Schaffner aus einer Trambahn geworfen wird. Nein, ich will da keinem auf die Nerven gehen. Aber so ein fahrbares Wohnzimmer hat schon seinen Reiz. Landschaft und Berge sind schön, aber auch die Lichter der Stadt. Vielleicht doch nochmal Trambahn bei Nacht.
Es kommt sicher auch darauf an, welche Linie Du wählen würdest.
Wünsche dir einen schönen Tag ,schöne Musik höre ich auch gerne ,wenn sie gut ist.Wünsche dir einen schönen Tag.Lieber Gruß Gislinde
Was die Musik betrifft, ist dieser Zug noch nicht angekommen. Er ist noch unterwegs 🙂
Bei dieser schönen Musik den bayrischen.Wald vorm Zugfenster vorbeiziehen zu sehen -ein stimmiges lyrisches Bild.
🙂
Viele Grüße von der Karfunkelfee
Train People – das passt ja! Beim ersten Anlauf waren es jetzt die allgäuer Berge. Die Waldbahn kommt sicher auch bald dran. Ist ja gleich um’s Eck.
Also gehst Du saitenweise musikalisch auf die Gleise und beginnst eine neue Reise…:)
Allgäu, ja… wünsch ich mich auch mal hin, möchte sehr gern einmal die Alpen sehen, denn die kenne ich bislang nur aus der Vogelperspektive und aus den schönen bunten, das Draußen vorgaukelnden Fernsehflimmerbildern. 🙂
Kein Wandermusikant…ein Zugmusiker..bist Du.
Sehr schön. 🙂