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Weingelee

Nach 2 Jahren mit Totalausfall der Ernte war jetzt wieder ein besseres Jahr für meinen Weinstock. Nur zwei Behandlungen mit Netzschwefel haben ausgereicht, um den Rost zurückzudrängen. Das Laub ist zum großen Teil noch dran, auch wenn viele Blätter diesen roten Rand haben und einige schon abfallen. Sicher hat der Stock jetzt soviel Kraft, dass es nächstes Jahr noch besser läuft.

Schon vor dem Sommerurlaub habe ich die Trauben in gelochte Tüten verpackt, um sie vor den Amseln zu schützen. Das war schon wie eine erste kleine Ernte. Jetzt haben die Wespen begonnen, sich über die Trauben in den Tüten herzumachen. Zeit für mich, die Trauben in Sicherheit zu bringen.

Mit den Tüten waren alle Trauben leicht zu erkennen und die eigentliche Ernte in 15 Minuten erledigt.Es gab ca. 12 Kilo Trauben.

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Aufwendiger ist dafür das Einmaischen. Alle Beeren müssen abgezupft werden. Davor sollten schlechte Beeren raus, die angefressen, verschrumpelt oder vergammelt sind. Danach werden die Beeren zerquetscht, damit Saft und Fruchtfleisch raus kommt.

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Für die Maischegärung kommt alles zusammen in einen Eimer und darf 3 bis 4 Tage gären. Dabei löst sich Farbe, Gerbsäure und Aroma aus den Schalen
Damit eine alkoholische Gärung einsetzt und es nicht zu gammeln anfängt, wird gleich Hefe zugesetzt.

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In den nächsten Tagen wird sich Kohlensäure bilden. Dadurch werden die Schalen auf einer Schaumschicht schwimmen und man muss sie regelmäßig unterrühren.

Meine Maische hat ein Mostgewicht von 80 Öchslegrad. Das würde bei Wein ca. 10 % Alkohol ergeben.

Bei mir wird kein Wein sondern Weingelee gemacht. Einen Wein wie er mir schmeckt, könnte ich nie selber machen. Das habe ich aus 3 Fehlversuchen gelernt. Gute Weine kann man zu vernünftigen Preisen
kaufen. So ein Weingelee ist dagegen was Besonderes, das es nicht überall gibt.

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11 Antworten auf „Weingelee“

Die Tüten sind nur bei einer überschaubaren Menge von Trauben machbar, das ist schon viel Aufwand. Hat sich aber gelohnt. Nach dem Umzug der Maischeimer vom kalten Keller in den warmen Speicher tut sich endlich was und es riecht auch gut. Ich bin ganz zuversichtlich. 🙂

Wenn Du von Saft sprichst, klingt das eher nach Most, Mostgärung um Weißwein. Bei mir ist die Maische tief dunkelrot durch die Schalen, geht jetzt schon fast nach Lila. In den nächsten Tagen ist dann Schluss mit der Gärung. Dann werden Schalen und Kerne abgetrennt. Der Wein (oder Sturm ?) wird mit Gelierzucker eingekocht. Das Gelee passt aufs Frühstücksbrot oder zu Wild und dunklem Fleisch, anstatt Preißelbeeren.

Bei mir geht’s auch um Rotwein, der Weisse ist hier laengst vergoren und der Reifung ueberlassen. Dieses Jahr war die Ernte mit bis zu drei Wochen im Verzug, deshalb gaert es hier noch :-). Gelierzucker habe ich (2:1) und mit dem werde ich es sobald wie moeglich versuchen!!

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