Manche Hochzeits-Muffel bespötteltn die Landshuter Hochzeit als Fasching. Das widerspricht natürlich dem historischen Anspruch der Veranstaltung und dem Ernst, mit dem alles organisiert wird. Man will schließlich etwas darstellen.
Eine gewisse Ähnlichkeit zum Fasching hat es aber doch. Die Mitwirkenden schlüpfen nicht nur in die Kostüme sondern auch in die Rollen. Man löst sich von seiner sozialen Position im wirklichen Leben und verbrüdert sich mit den anderen Kostümierten. Es wird zusammen gefeiert. Das hört nicht gleich auf, nur weil die Besucher gehen.
Die schönen Kostüme und die ungezwungene Atmosphäre verleiten manchen Mitwirkenden zu einem Benehmen, das er sich sonst nicht erlaubt. Da wird gezecht, gepolter und eben auch geflirtet. Viele Beziehungen haben auf der Landshuter Hochzeit begonnen und andere geendet.
Bei mir schaut dieses zweite Leben anders aus. Das pendelt zwischen nervöser Vorbereitung, euphorischen Auftritten, fishing for compliments, Erschöpfung und Erholung. Für alles andere fehlen mit Kondition und Fantasie. Nur ganz selten bekomme ich mit, was andere da so treiben.
Hauptsache, du genießt es selbst:-)