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Ammersee Höhenweg

An so einem goldenen Herbsttag muss man einfach raus. Vielleicht nicht gerade in die Berge. Da sind doch schon alle anderen. Ein Bisschen schön darf es aber schon sein.

Der Ammersee Höhenweg ist nicht besonders bekannt. Im Internet findet man wenig brauchbares, obwohl er recht reizvoll ist. Von Schondorf geht es auf Feldwegen über die Hügel hinaus nach Achselschwang und in einem Bogen zurück nach Utting am Ammersee. Immer wieder hat man tolle Ausblicke über den See nach Andechs oder in das Schongau.

Kurz vor Achselschwang lagern Puten im Wald. Die Puten sind beunruhigt und der Truthahn kommt, um seinen Harem zu beschützen. Er kommt bedrohlich langsam auf mich zu und versucht, mich mit seinem roten Kopfschmuck und dem aufgeblasenen Gefieder zu beeindrucken.

Im Gegenzug spiele ich ihm auf der Gitarre vor. Er legt eins drauf und beginnt zu krähen. Wir battlen, wie man unter Musikern sagt. Am Ende gebe ich nach, denn seine Show ist besser. Außerdem kann ich mich beim Fotografieren schlecht wehren. Und überhaupt bin ich der Klügere.

Achselschwang liegt in der idealen Entfernung für eine Einkehr. Ich bin gerade zur Mittagszeit da und bekomme gebackenen Parasol. Erst kürzlich habe ich so einen am Wegrand fotografiert. Zum Größenvergleich liegt mein Telefon daneben.

Achselschwang ist ganz auf den Reitsport eingestellt. Hier müssen sogar die Schafe über Hindernisse springen.

Es darf auch gemütlich mit der Kutsche gehen.

Von Utting soll es bequem mit der Bahn zurückgehen, obwohl es nur 3 Kilometer wären. Irgendwas verzögert unsere Abfahrt. Am Ende sitzen wir fast eine Stunde rum. Da wäre ich schon lange zu Fuß gelaufen.

Um die nervige Warterei zu überbrücken Greife ich zur Gitarre und gebe ein kleines Wagon-Konzert. Kurz darauf fährt der Zug doch endlich los und der Spaß hat bald ein Ende, weil ich schon nach 5 Minuten raus muss.

Von 100canciones

Tango, Latin und Folk auf bayerischen Straßen und Plätzen. Wie kommt das und wo gehts hin?

8 Antworten auf „Ammersee Höhenweg“

Super schön. Sag mal, wie schmeckt der panierte und gebackene Parasol? Ich hab schon von dieser Zubereitungsart gehört, aber noch nie probiert. Als ich gestern meine Eltern besuchte, kamen wir auch drauf zu sprechen. Sie wissen auch von dieser Art ihn zuzubereiten, haben es aber nie selbst probiert.

Gruß
Marion

Der Ammersee ist wohl das Erste was ich von Bayern zu sehen bekam. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Mein Vater hatte sich in den Kopf gesetzt, es sei gut, „wenn de Jung mal son richtigen Weihnachtsbaum sieht.“ So mit Schnee und allem. So wurde mit der gesamten Familie an einem Wochenende in der Weihnachtszeit nach Herrsching gefahren. Zum Weihnachtsbaumgucken. Und auch wieder zurück. So etwas prägt.

Das sind schöne Berichte von Dir. Die lese ich gerne!

LG mick.

PS: Aber sag mal: Ist es üblich, das der Truthahn bronzefarben ist während die Hennen weiß sind? Die Weißen sind doch viel schwerer als die anderen..

Beim Federvieh kenne ich mich wenig aus. Mir kommen die dunklen natürlicher vor. Die weißen sind doch sicher so gezüchtet. Mit dem Exemplar im Bild hätte ich übrigens nicht diskutieren wollen. Der war echt auf Krawall gebürstet.

Mit so einem Truthahn ist nicht gut Kirschen essen. Die sind schrecklich nervös. Gezüchtet sind diese wohl alle. Die weißen werden, wie gesagt schwerer und vegetieren eigentlich nur in den großen Farmen ihr Dasein. So im Wald haben die es gut. Nur ist Vorsicht geboten, wenn ein Hahn in der Nähe ist. Gruß mick.

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